Im Widerstand gegen eine Welt, deren sprachliche, politische und rationale Inhalte aufgebraucht sind, performen kritische Produzent*innen in zwei Nächten eine Deep Sound Opera. Sie setzt sich aus verschiedenen Acts zusammen, die verbunden/unverbunden zu einem größeren Ganzen werden. Sound Artists arbeiten mit Sprache, Text und Diskurs im weitesten Sinn. Performer*innen und autonome Initiativen agieren aus der Erfahrung und Praxis von DIY, DIWO und DIT. Mit den unterschiedlichen Materialitäten von Kunst, Sprache und Sound geht es um TRANSFORMATION: Mit selbstreferentiellen Erkenntnisspiralen, mit sprachlichen Metaebenen, mit Content jenseits von Text, mit transferiertem Sinn und Rhythmus, mit runtergefahrenen Wissens-Frequenzen, mit durch-den-Körper-gegangenem-Atem, mit transformierter Erfahrung, mit Emotion, Wucht und Sinnlichkeit, mit dem SPACE BEHIND THE EYES und mit der FORCE ZWISCHEN DENKEN UND FÜHLEN werden die rationalen Ansätze von Text, Reflexion, die freie Form von Textkaskaden sowie die irrationale Wucht von Soundflächen konfrontiert. In der Tiefe sind keine Wörter übrig. Dort minen wir, dort liegt das Meaning, dort liegen die Kabel der Sprache in Chaos und Mess. Connected oder disconnected entsteht ein offenes Soundformat, zu dem man vielleicht sogar immer noch TANZEN kann.
Die Installation Kreishell, eine analoge Drum Machine im STWST-Saal, wird zu manchen Zeiten ein eigener Act, ist in den Deep Sound Nächten aber auch eine raumfüllende Bühne für die anderen Akte. Im STWST Ground Floor rauschen außerdem zwischen No Discourse und Minimal Content eine alte Sound-Anlage und mehrere visuelle Devices, die das Lib(retto) der Deep Sound Opera vernichten.