Gibling als NFP

Franz XAVER (AT)

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Der Gibling erscheint seit 2012 als Community-Währung von Stadtwerkstatt und Punkaustria. Er wird jedes Jahr von einem Künstler/einer Künstlerin neugestaltet und besteht aus 1er-, 2er- und 5er-Scheinen, die mit dem Sicherheitshologramm einen realen Tauschwert besitzen. Seit 2013 wird ein 500-Gibling-Schein als Währungskunst ausgegeben. Im Ecosystem der Währung wurde 2014 ein Givecoin lanciert. Der Gibling ist somit Kunst-, Wert-, Geld- und Spekulationsobjekt in einem. Die 11. Edition des Giblings wurde heuer von Franz XAVER als NFP gestaltet. NFP bedeutet: “Non-Fungible Picture”. Das bezeichnet nicht austauschbare, einzigartige Bilder. Als Serienbilder sind Bilder von Flammen, Wolken und Wasseroberflächen Ausgangspunkt für den Gibling 2.0. Jedes Bild wird durch die Seriennummer und einer Prüfsumme eindeutig über die Metatags des nächsten Bildes signiert. Dabei wird jeder einzelne 1er-, 2er- und 5er-Schein der Communitywährung zum Unikat. Die Scheine können über eine Internetadresse „aktiviert“ werden. Mit der Aktivierung erhält man einen Privatkey zur “Punknote”. Diese wird dann mit 1, 2, 5 oder 500 Givecoins aufgeladen. Der Gibling ist also nicht nur über sein Bild einzigartig, sondern er kann über den erhaltenen Privatkey als Paperwallet verwendet werden. Das Paperwallet funktioniert jedoch nur so lange, bis die Givecoins vom Gibling 2.0 in ein digitales Kryptowallet verschoben werden. Mit jeder Aktivierung wird auch gleichzeitig ein neues NFP erzeugt, in dessen Metatags die Prüfsumme aller bisher aktivierten Bilder codiert zu finden sind.

Biography

Franz XAVER hat an der von Peter Weibel gegründeten Akademie für angewandte Kunst, Fachbereich „Visuelle Kommunikation“, studiert. Anschließend unterrichtete er bis 1992 an der gleichen Akademie Computersprachen, audiovisuelle Produktionen, Elektronik und Elektrotechnik. An der Technischen Universität Graz lehrte er an der Abteilung „Institut für Baukunst“ Kommunikationstheorie. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil, darunter Ars Electronica, Aperto Biennale di Venezia, Triennale Milano, Kunst- und Ausstellungshalle Bonn in Deutschland. Leiter des Medienkunstlabors im Kunsthaus Graz 2003-2007. Seit 2008 arbeitet er in der Stadtwerkstatt Linz. stwst.at donowtic.com