„Die Zukunft, die wir wollen, müssen wir erfinden“

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Die digitale Revolution lässt keinen Stein auf dem anderen. Sie bringt neue Technologien und Geschäftsmodelle hervor, sie verändert unsere Lebensgewohnheiten. Um diese Revolution aktiv mitzugestalten, braucht es Personen, die die eingangs erwähnten Fähigkeiten mitbringen. Die nicht nur Fachwissen besitzen, sondern vor allem in der Lage sind, das „große Ganze“ zu sehen. Dafür haben wir die Future Thinking School gegründet.

„Was bedeutet die Digitalisierung für Ihr Unternehmen und Ihr Team, was für Ihre Arbeitsprozesse, Produkte und Dienstleistungen?“ Gemeinsam mit Künstler*innen, Entwickler*innen, Technolog*innen und Wissenschaftler*innen aus dem Ars Electronica Netzwerk stellen und beantworten wir hier Fragen wie diese. Die Unternehmen bringen dabei die genaue Kenntnis ihres Betriebs und ihrer Branche ein, wir unsere seit 1979 aufgebaute Expertise in Sachen digitale Revolution, plus die interaktiven Installationen und Labs des Ars Electronica Center. Wie das in der Praxis aussieht, welche Methoden wir anwenden und warum jedes Unternehmen unsere Zielgruppe ist, darüber haben wir mit Karin Gabriel, Leiterin der Future Thinking School, und Thomas Viehböck, Mitarbeiter in ebendieser, gesprochen.

Die Future Thinking School ist ja ein ganz neues Format der Ars Electronica und sie ist gerade erst im Entstehen. Könnt ihr mir mal kurzerklären, worum es genau geht?

Thomas Viehböck: Neue Technologien bringen ja immer wieder dramatische Veränderungen für unsere Arbeitswelt und Wirtschaft mit sich. Aktuelle Entwicklungen unserer digitalen Gesellschaft haben vielfältige Auswirkungen auf Führungskräfte und Mitarbeiter*innen, aber auch auf die Kund*innen von Unternehmen und öffentlichen Institutionen. Sei es der verantwortungsvolle Umgang mit Daten, der Einsatz von künstlicher Intelligenz oder ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge: Die Future Thinking School entwickelt Workshop- und Weiterbildungs-Programme, in denen wir gemeinsam Fragestellungen zu diesen zukunftsrelevanten Themen erarbeiten und die nötigen Kompetenzen vermitteln, um diese einzuordnen und im eigenen Umfeld anzuwenden.

„Die Zukunft von heute ist das gestern von übermorgen! Technische Entwicklungen, die uns heute noch wie Science-Fiction vorkommen, gehören möglicherweise bald zu unserem Alltag.“

Was ist für euch “Future Thinking”, was stellt ihr euch da persönlich drunter vor beziehungsweise wie sähe eure ideale Zukunft aus?

Thomas Viehböck: Für mich ist “Future Thinking” eine Geisteshaltung – sich der Vergangenheit und der Zukunft bewusst sein und entsprechend in der Gegenwart handeln. Denn die Zukunft von heute ist das gestern von übermorgen! Technische Entwicklungen, die uns heute noch wie Science-Fiction vorkommen, gehören möglicherweise bald zu unserem Alltag, aber wenn’s um den Menschen geht, werden viele der Fragen, die uns heute beschäftigen, auch in Zukunft relevant sein. In einer “idealen Zukunft” steht für mich der Mensch und sein Wohlergehen im Zentrum
technischer und gesellschaftlicher Entwicklungen.

Machine Learning Studio, photo: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Was unterscheidet die Future Thinking School von vergleichbaren Angeboten, Kurse zu Künstlicher Intelligenz oder Fortbildungen für Mitarbeiter*innen etwa gibt es ja einige?

Thomas Viehböck: Im Zentrum steht der Mensch! Für Ars Electronica nicht nur ein Werbe-Slogan, sondern ein integraler Bestandteil der zugrunde liegenden Idee. Seit über 40 Jahren setzten wir uns im Sinne des Digitalen Humanismus mit Kunst, Technologie und Gesellschaft auseinander und stellen dabei den Menschen und seinen Umgang mit neuen Herausforderungen und Möglichkeiten in den Mittelpunkt. Darum können wir für die Durchführung unserer Programme auch auf viele Expert*innen aus dem Ars Electronica Umfeld und auf aktuelle Ausstellungen im Ars Electronica Center zurückgreifen.

Corona macht ja auch die Planung von herkömmlichen Fortbildungen, von Workshops etwas schwieriger. Welche Antwort hat die Future Thinking School dafür parat?

Karin Gabriel: Corona hat gezeigt, wie essentiell Digitalisierung für Unternehmen jeder Größe sowie auch öffentliche Institutionen ist. Wir haben daher das neue online Programm „Zukunftseinblicke“ entwickelt, das sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzt. In 1,5 Stunden erhalten die Teilnehmer*innen ein grundlegendes Wissen über die wichtigsten technischen Aspekte: Wie ist ein KI-System aufgebaut, wie lernt eine Maschine und wie nehmen Maschinen und ihre Sensoren die Welt im Vergleich zum Menschen wahr. Des Weiteren werden Anwendungsbeispiele aus der Praxis gezeigt und dieses Thema auch von einer kritischen Seite betrachtet – nämlich die möglichen Auswirkungen von verzerrten Datensätzen.

Nach diesem Programm wird es den Teilnehmer*innen möglich sein, Künstliche Intelligenz einordnen zu können und sich gezielter mit dieser essentiellen Technologie auf organisatorischer Ebene auseinander zu setzen.

Inhaltlich orientiert sich dieses Programm übrigens an der derzeitigen Ausstellung „Understanding AI“ („Künstliche Intelligenz verstehen“) im Ars Electronica Center.

Das klingt alles sehr interessant. An wen richtet sich das Angebot in der Praxis? Beziehungsweise wie kann ich mir dann in der Praxis den Ablauf vorstellen?

Karin Gabriel: Das Programm „Zukunftseinblicke: Künstliche Intelligenz“ richtet sich an Unternehmen sowie öffentliche Organisationen aller Größen. Die Teilnehmer*innen müssen dabei kein Vorwissen über Künstliche Intelligenz mitbringen. Im Gegenteil, dieses Programm dient als guter Einstieg in das Thema KI und soll Mitarbeiter*innen helfen, die Scheu vor digitalen Entwicklungen zu verlieren und Interesse an diesem Themenfeld wecken.

Bei all unseren Programmen ist uns die Anpassung an die Anforderungen unseres Kunden sowie die Einbindung der Teilnehmer*innen sehr wichtig. Wir besprechen daher im Vorhinein mit unseren Kunden im Detail ihre Anforderungen und Erwartungen. Interessanterweise haben sich auch bereits einige Unternehmen an uns gewendet, welches dieses 1,5-stündige online Programm als Teil ihrer virtuellen Weihnachtsfeier buchen bzw. auch als Teil ihrer Digitalisierungsinitiativen besuchen möchten. Damit wir auch bei einem virtuellen Programm den Teilnehmer*innen die Möglichkeit geben, sich einzubringen, haben wir diverse interaktive Elemente eingebaut.

Workshop in der „Understanding AI“ Ausstellung, photo: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Zum Schluss: Noch mal zu euren Zukunftswünschen, was sollen Unternehmen bei euch mitnehmen?

Karin Gabriel: Primär werden mit Zukunftsthemen Technologien wie z.B. maschinelles Lernen, Robotik, Augmented Reality usw. verknüpft. Doch um wirklich zukunftsfit zu werden, ist mehr als ein technisches Verständnis notwendig. Es geht auch um die richtige zukunftsorientierte Denkweise. Die Future Thinking School befasst sich daher in ihren online und Präsenz-Programmen mit beiden Aspekten.

Einerseits soll es unseren Kunden möglich sein, sich auf neutralem Boden mit verschiedenen technologischen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Das Weiteren wollen wir ihnen auch helfen, eine zukunftsorientierte strategische Denkweise zu entwickeln. Dabei geht es weniger darum, die richtigen Antworten zu finden, sondern die wichtigsten Fragen zu erarbeiten: Wie wirken sich Technologien, wie Künstliche Intelligenz auf unsere Arbeitswelt, Wirtschaft und öffentlichen Dienstleistungen aus? Wie kann meine Organisation diese Technologien einordnen und zukunftsweisend anwenden? Welche Auswirkungen haben aktuelle Entwicklungen unserer digitalen Gesellschaft auf Führungskräfte, Mitarbeiter*innen und Kund*innen?

Übrigens, das online Programm „Zukunftsblicke“ ist das erste unsere neue Weiterbildungsserie. Wir arbeiten derzeit aktiv an zwei weiteren neuen Formaten „Zukunftsimpulse“ und „Zukunftssignale“ – mehr dazu im neuen Jahr! :-)

Das klingt interessant für dich und dein Unternehmen? Dann zögere nicht, mit uns in Kontakt zu treten. Mehr Details und Kontaktinformationen auf unserer brandneuen Future Thinking School Website!

Thomas Viehböck ist Künstler und Mitarbeiter der Future Thinking School by Ars Electronica. Nach Tätigkeiten als Musikproduzent und im IT-Bereich kam er 2011 ins Ars Electronica Center. Dort arbeitete am RoboLab und dem VRLab  mit, sammelte Erfahrungen im Projektmanagement bei Ars Electronica Solutions und ist jetzt seit 2020 beim Aufbau der Future Thinking School dabei.

Karin Gabriel leitet seit September 2020 die Future Thinking School by Ars Electronica. Ihr professioneller Weg hat sie von Österreich nach Bangalore, Indien sowie Dubai, VAE gebracht. Karin hat 10+ Jahre internationale Erfahrung in der Entwicklung und Leitung von Programmen fokussiert auf Innovation, Emerging Technologies und Start-ups für Entscheidungstragende im öffentlichen sowie privaten Sektor.

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