Throwback: Die Linzer Stahlsinfonie

Obwohl die Stadt Linz das Image als „Stahlstadt“ ablegen wollte, blieb die voestalpine bis weit in das neue Jahrtausend hinein ein wichtiges Thema in vielen Kunstprojekten der Ars Electronica. Medienkünstler*innen, die entweder direkt mit dem Stahlwerk arbeiteten oder sich in vielfältiger Weise auf das Stahlwerk bezogen, schienen so zu einer kollektiven Aufarbeitung dieses Teils der Linzer Geschichte und Gegenwart beizutragen. Die Beauftragung des deutschen Komponisten und Pioniers der elektronischen Musik Klaus Schulze mit einem Werk, welches direkten Bezug zum Stahlwerk der voestalpine für das Ars Electronica Festival 1980 nehmen sollte, markiert den Beginn dieser Reihe von Kunstprojekten im Programm der Ars Electronica. Seine Linzer Stahlsinfonie hatte drei Sätze – Largo, Presto und Adagio – und verfolgte den Arbeitsprozess der voestalpine mit den Unterteilungen „Das glühende Erz“, „Nun Kann Der Guss Beginnen“, „Flackernd Steigt Die Feuersäule“ und schließlich „Glücklich Ist Die Form Gefüllt“. Dabei arbeitete Schulze mit live aus dem Stahlwerk der voestalpine stammenden Klängen und ließ auch Arbeiter*innen des Stahlwerks an seiner Komposition teilhaben, was sein Stück – trotz überwiegend kritischer Rezeption – zu einem bedeutenden Schritt in der elektronischen Musik in Bezug auf industrielle Klänge im Rahmen des Festivals machte.

In unserer Serie „Throwback“ geben wir einen Rückblick auf vergangene Veranstaltungen, Ausstellungen, Installationen und weitere spannende Ereignisse aus dem Universum der Ars Electronica seit 1979.

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