In diesem Herbst feiert die Theatergemeinde bei den Salzburger Festspielen Max Reinhardt, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des deutschsprachigen Theaters des 20. Jahrhunderts. In der historischen Spielstätte Felsenreitschule wurde daher am Donnerstag eine ganz besondere Premiere gefeiert: „Faust 2023“, eine Neuinszenierung von Reinhardts gefeiertem „Faust“ aus den Jahren 1933 und 1937/38. Darin wird Reinhardts Vision mithilfe von Faust VR als immersive Erfahrung wiedererweckt – einer komplexen Virtual-Reality-Anwendung, die vom Ars Electronica Futurelab entwickelt wurde. „Faust 2023“ ist noch bis 27. September in der Felsenreitschule zu sehen.
Als Teil der Ausstellung „Die zauberhafte Wirklichkeit des Theaters“ ermöglicht „Faust 2023“ den Besucher*innen, durch eine VR-Brille eine zehnminütige virtuelle Wiedergabe des berühmten Bühnenbilds der „Fauststadt“ in der Felsenreitschule zu erleben. Die von Margarethe Lasinger von den Salzburger Festspielen entworfene Dramaturgie des Erlebnisses führt die Besucher*innen durch zentrale Momente und bietet Einblicke in die Kernelemente des Stücks.
Als Basis dient das Programm „Faust VR“ des Ars Electronica Futurelab: Es stützt sich bei der Nachbildung der virtuellen Stadtlandschaft auf Archivmaterial, Pläne und Aufzeichnungen des Salzburger Festspielfonds. Unterstützt durch KI wurde eine Sammlung von Fotografien in Texturen auf manuell erstellten Geometrien umgewandelt – ein Balanceakt zwischen historischer Genauigkeit und den Einschränkungen der VR-Technologie.
Einblicke in die Entwicklung gibt das Teaser-Video zu Faust VR:
Einige Restkarten für „Faust 2023“ gibt es auf der Website der Salzburger Festspiele. Faust VR ist auch Teil des Ars Electronica Festival: Margarethe Lasinger von den Salzburger Festspielen und Lead Designer Peter Freudling vom Ars Electronica Futurelab geben Einblicke hinter die Kulissen der Produktion – am 7. September um 16:00 Uhr im Deep Space 8K. Weitere Informationen zu Faust VR finden Sie auf der Projektseite des Ars Electronica Futurelab.