Humphrey war ein Flugsimulator der besonderen Art, der den Besucher*innen, von 1996 bis 2008, das Erlebnis des Fliegens vermittelte – mitsamt dem körperlichen Empfinden. Statt in eine Flugkabine zu steigen, zog man eine Art Anzug an, der mit einer am Kopf befestigte Anzeige ausgestattet war. Man wurde in eine Flugposition gebracht, in der man durch eigene Körperbewegungen in einer Virtual-Reality-Umgebung navigieren konnte. Der futuristisch anmutende Humphrey war keine Raumkapsel, in die man einstieg, sondern ein technisches Gerät, das wie ein Rucksack umgeschnallt wurde. Die äußere Hülle bestand aus Polstern, die den Körper teilweise umhüllten um die Benutzer*innen in Flugposition zu halten. Die „fliegende“ Person blieb jedoch als menschliches Wesen erkennbar, was eines der Hauptziele bei der Entwicklung dieses Geräts war. Vom Dach des Ars Electronica Center startete man seinen virtuellen Flug über Linz und konnte sogar in die Donau eintauchen, um eine fantasievolle Wasserwelt zu entdecken. Diese besondere Form der Virtual-Reality-Erfahrung brachte die Besucher*innen in intimen Kontakt mit Technologien und deren Möglichkeiten. Im Laufe der Jahre wurde Humphrey stetig durch das Ars Electronica Futurelab weiterentwickelt und mit neuen Grafikprozessoren ausgestattet. Der virtuelle Flug blieb jedoch nicht ohne Zwischenfälle. So musste, als sich Humphrey plötzlich nicht mehr herunterfahren ließ, der Bürgermeister von Madrid von vier Menschen herausgehoben werden um wieder sicher auf dem Boden zu landen.
Virtual Reality (Virtuelle Realität) bezeichnet ein digitales, am Computer geschaffenes Abbild der Realität.
In unserer Serie “Throwback” geben wir einen Rückblick auf vergangene Veranstaltungen, Ausstellungen, Installationen und weitere spannende Ereignisse aus dem Universum der Ars Electronica seit 1979.