Mit Karten und Herzen Brücken bauen

The two winning teams of the Futurelab Ideas Expedition 2023 for the projects „Deep Sync“ and „Bridge 2040“, Photo credit: Bernadette Geißler

Mit einem Kartenspiel Jung und Alt zusammenbringen und gemeinsam Geschichten über die Zukunft ausklügeln. Oder per Wearable im Deep Space 8K den eigenen Herzschlag erleben wie noch nie – dargestellt mit Klängen und Visualisierung – und dabei sich selbst und die Gruppe rundherum ganz neu kennenlernen. Das ermöglichen die beiden Gewinnerprojekte des diesjährigen internen Ideenwettbewerbs Ideas Expedition des Ars Electronica Futurelab: Das intergenerationale Kartenspiel “Bridge 2040” von Denise Hirtenfelder, Peter Haider, Nicolas Naveau und Maria Pfeifer sowie die Anwendung “Deep Sync” für den Deep Space 8K von Susanne Kiesenhofer, Anna Oelsch und Daniel Rammer.

Besucher*innen des Ars Electronica Festival können beide Projekte im Rahmen des Open Futurelab ausprobieren – kostenlos in der POSTCITY.

Bridge 2040, Photo Credit: Denise Hirtenfelder
Gewinner*innen der Futurelab Ideas Expedition 2023: Maria Pfeifer, Peter Haider, Denise Hirtenfelder, Peter Haider und Nicolas Naveau für „Bridge 2040“, Photo credit: Bernadette Geißler
Bridge 2040, Photo Credit: Denise Hirtenfelder
Bridge 2040, Photo Credit: Denise Hirtenfelder
Bridge 2040, Photo Credit: Denise Hirtenfelder

„Bridge 2040“ ist ein schnelles Kartenspiel als Brücke in die Zukunft und kann von Familien, aber auch in Workshops gespielt werden. Eine Alltagsgeschichte, ein Krimi, ein Zukunftsabenteuer: Die Spieler*innen reagieren mithilfe verschiedener Karten auf Trends, Kunstwerke und Fragen und entwickeln so eine aufregende Geschichte rund um eine fiktive Person im Jahr 2040. Das Besondere an Bridge 2040 sind seine Zielgruppen: Junge Menschen von acht bis 14 Jahren und Senior*innen ab 65. Beide werden in öffentlichen Diskursen über die Zukunft oft vergessen oder nicht ausreichend eingebunden. Dabei handelt es sich um Menschen mit jahrzehntelanger Erfahrung und solche mit einem frischen, unvoreingenommenen Blick auf die Welt. Durch die Einbindung dieser integralen Teile der Gesellschaft möchten die Macher*innen von Bridge 2040 einen Dialog über Zukunftsfragen anzuregen.

Um Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten zu erreichen, setzen die Erfinder*innen auf vereinfachte Sprache und Zugänglichkeit. Zudem kann das Spiel von überall aus und analog gespielt werden – ganz ohne Technologie. Ziel ist die Eröffnung eines Kommunikationsraums – und ganz nebenbei entstehen frische und witzige Ideen, die eine Brücke bauen zwischen den Generationen.

Beim Open Futurelab des Ars Electronica Festival warten täglich eine geführte Spielesession mit den Entwickler*innen auf Besucher*innen. Zudem steht jederzeit ein „Bridge 2040“-Tisch mit aufgezeichnetem Tutorial bereit.

Deep Sync, Photo Credit: Susanne Kiesenhofer
Gewinner*innen der Futurelab Ideas Expedition 2023: Susanne Kiesenhofer, Daniel Rammer und Anna Oelsch für “Deep Sync”, Photo credit: Denise Hirtenfelder
Deep Sync, Photo Credit: Susanne Kiesenhofer
Deep Sync, Photo Credit: Susanne Kiesenhofer

„Deep Sync“ erweitert die Funktionalität des Deep Space 8K im Ars Electronica Center: Biodaten als Input ermöglichen die Erforschung von grundlegendem menschlichen Verhalten und Reaktionen. Maßgeschneiderte Wearables werden verwendet, um den Herzschlag der Besucher*innen in dieser einzigartigen neuen Anwendung in Kombination mit Position Tracking zu visualisieren und zu sonifizieren. Im Zentrum des Projekts stehen die Fragen: Was braucht es, damit wir uns miteinander synchronisieren können? Lässt sich kollektive Synchronisierung durch die Visualisierung und Vertonung physiologischer Prozesse herbeiführen? Inwieweit sind wir in der Lage, unbewusste Reaktionen wie unseren Herzschlag zu steuern, und wie lassen sie sich durch unsere Umgebung beeinflussen?

Die Verwendung von Biodaten als Input im Gruppenkontext ist aus mehreren Perspektiven faszinierend. Da wir es nicht gewohnt sind, unser eigenes Biofeedback und das anderer zu hören und zu sehen, werden wir auf Prozesse aufmerksam, die normalerweise unbewusst ablaufen. Zudem überwinden Biodaten alle Barrieren – sei es Sprache, Alter oder Herkunft. Sie sind inklusiv und intuitiv. Darüber hinaus sind sie nicht reproduzierbar – jede Erfahrung ist einzigartig.

„Deep Sync“ kann den Zusammenhalt in der Gruppe stärken, ein Werkzeug zur Selbsterfahrung sein oder neue Begegnungen initiieren. Das Projekt möchte nicht nur einen audiovisuellen Erlebnisraum öffnen, sondern vor allem Raum für Diskussionen und Experimente schaffen. Ein zusätzlicher wichtiger Aspekt ist das Sammeln von Daten für die weitere Forschung – die Erforschung neuer Interaktionsformen im Deep Space 8K. Ziel ist es, die Infrastruktur zu erweitern und die Verwendung der Wearables auch für andere Projekte und Anwendungen zu ermöglichen.

Die Premiere von „Deep Sync“ findet am Mittwoch, 6. September, um 11.30 Uhr im Deep Space 8K im Ars Electronica Center statt. Im Open Futurelab Bereich können Festivalbesucher*innen während der gesamten Dauer des Ars Electronica Festivals spielerisch eine speziell zugeschnittene Version der Anwendung erkunden.

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