Futurelab Night Performances 2023: Oribotic Instruments, photo: tom mesic

Futurelab Night Performances 2023

Wie schon in den vergangenen Jahren waren die Futurelab Night Performances – Teil des Open Futurelab – eines der Highlights des Ars Electronica Festival 2023. Dieser “Artistic Futures Report”, der am Samstagabend live im Deep Space 8K vorgetragen wurde, war die beste Gelegenheit, die facettenreiche Arbeit des Futurelab in konzentrierter Form und hautnah zu erleben. Zum ersten Mal wurden zwei Zeitfenster angeboten, um möglichst viele Besucher*innen begrüßen zu dürfen – das Interesse war überwältigend.

Der Abend begann mit Faust VR, das für die Salzburger Festspiele entwickelt wurde und das Werk des Theatermagiers Max Reinhardt zu neuem Leben erweckt: Per VR-Brille erleben die Besucher*innen in der Felsenreitschule zentrale Momente von Reinhardts “Faust”-Inszenierungen in einer aufwendigen digitalen Nachbildung des berühmten Bühnenbilds der “Fauststadt” aus den Jahren 1933 und 1937/38. Es folgten die Futurelab-internen Projekte Deep Sync und Bridge 2040, die einen Einblick in die unterschiedlichen Ideen und Experimente im Labor geben. Die innovative Anwendung Deep Sync sonifiziert und visualisiert den Herzschlag jeder Person, während das Kartenspiel Bridge 2040 Generationen zusammenbringt, um Inspiration für die Zukunft zu finden. Die Künstler*innen Miller Puckette (US), Anne Wichmann (DE/US) und Dan Wilcox (US) präsentierten anschließend ihre einzigartigen musikalischen Interpretationen der neuesten Entwicklungen im Bereich Oribotic Instruments.

Das Projekt Data Art & Science Project zeigte die große Vielfalt, mit der Künstler*innen dem Feld der Datenkunst begegnen. Quadrature (DE) präsentierte „one who suffers“, ein audiovisuelles Projekt in rasantem 3D rund um Gesundheitsausgaben und die wahrgenommene persönliche Gesundheit auf Grundlage des Einkommens. Akiko Nakayama (JP) realisierte „Issun“ auf Basis von Daten rund um Optimismus und Pessimismus als beinahe meditatives Live-Painting. Akira Wakita (JP) erkundete mit „MOTHER FLUCTUATION“ gemeinsam mit Kairi Haruna (JP) den Aufstieg und Fall von Temperaturen, Meeresspiegeln, Märkten und Zivilisation. Weitere Untersuchungen kamen aus dem Futurelab selbst: Key Researcher und Künstler Peter Holzkorn (AT) machte in „23 nm“ schädliche Nanopartikel aus dem Verkehr als Schwärme von Partikelstrukturen sichtbar. Futurelab Senior Researcher und Künstler Arno Deutschbauer (AT) beschäftigte sich in „Harmony Lost“ mit dem Verlust der Artenvielfalt: Vogelstimmaufzeichnungen des bedrohten Braunkehlchens wurden mit Daten über den Rückgang der Vogelpopulation gepaart, um ein immersives audiovisuelles Erlebnis zu schaffen.

Abgeschlossen wurden die Futurelab Night Performances 2023 von S ECTI VE – Futurelab-Künstler Arno Deutschbauer (AT) und Micha Elias Pichlkastner (AT/CA) – und die bereits legendäre Noise-Performance 11°22’4″142°35’5″ von den Futurelab-Mitgliedern Peter Holzkorn (AT) und Johannes Pöll (AT) sowie unserem geschätzten ehemaligen Kollegen, dem Künstler Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer (AT).

Theatermagie neu gedacht: Premiere für „Faust 2023“

Reinhardts Vision wird mithilfe von Faust VR als immersive Erfahrung wiedererweckt – einer komplexen Virtual-Reality-Anwendung, die vom Ars Electronica Futurelab entwickelt wurde.

Aktiv werden für neue Hoffnung: Das Open Futurelab lädt ein

Das Futurelab und seine Partner*innen zeigen Projekte und Initiativen, die in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit zwischen Industrie, Bildung, Kunst und Wissenschaft entstanden sind.