Organism destabilisiert die soziohistorische Tonalität der Orgel, um ihre turbulente Materialität freizulegen und mithilfe robotischer Eingriffe Klangfarben hervorzubringen, die nach Jahrhunderten klanglicher Repression ungehört geblieben sind. In den Konzerten führen die sich wandelnden metastabilen Zustände von Organism dazu, dass seine energetischen Schwellen in wechselhafte Resonanzverhältnisse treten – mal kompatibel, mal widersprüchlich. Navab formt die daraus entstehende Ökologie interdependenter Klangfarben aerodynamisch zu emergenten Klangräumen: Er durchquert mikrosonische Polyrhythmen, Post-Rock Overspill und sumpfige Soundlandschaften.

Organism: In Turbulence / Navid Navab - Photo: Angelina Nikolayeva
Organism: In Turbulence
Solo concert with a century-old pipe organ prepared robotically to sound turbulent patterning
Navid Navab (IR/CA)
St. Mary's Cathedral
Sprache //
EN
Ticket //
FREE / No Ticket
Max. Teilnehmer*innenanzahl //
500
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Photo: Elisa Sibert
Navid Navab
Navid Navab ist antidisziplinäre*r Komponist*in mit einem Hintergrund in zeitgenössischer Musik, biomedizinischer Sonifikation und philosophischer Biologie. Navabs jüngste Kreationen inszenieren akribisch unheimliche Ordnungsformen, indem sie Maschinen durch die Verschmelzung mit lebendiger Dynamik der Materie Leben einhauchen. Diese investigativen Werke orchestrieren die sensorische Abstimmung auf Lebensformen an der prämetabolischen Grenze zwischen Atmen und Nicht-Atmen und fassen deren erregbare Dynamik kybernetisch zusammen.
Credits
Concept, direction, composition, sculpture, programming, design, electronics, performance: Navid Navab Engineering, sculpture, lead design, electronics: Garnet Willis Production: Transductive Formations (www.navidnavab.com/company) | Assistance: Camille Desjardins, Jean-Michaël Celerier, Philippe Vandal, Evan Montpellier, Eric L'Ecuyer | Research partners: Topological Media Lab with Fonds de Recherche du Québec, SAT Montréal with Québec Ministry of Innovation | Residencies: Werktank, Recto-Verso, Hexagram, Milieux, III + FIBER With support from: Canada Council for the Arts, Conseil des arts et des lettres du Québec, Conseil des arts de Montréal