Eine literarisch-musikalische Performance mit Texten von Stefan Zweig, gelesen von Karl Markovics und Julia Franz Richter. Mit Musik von Claude Debussy und Philip Glass, gespielt von Maki Namekawa.
Die Eröffnung der Ars Electronica 2022 und der zweiten Festival University beginnt mit einer Sage – mit einer bekannten bretonischen Legende über eine Prinzessin, magische Meereskreaturen und die versunkene Stadt Ys. Wie so viele Legenden erzählt sie von Hybris, von Aufstieg und Fall, vom Anfang und Ende, und so steht der ganze Abend im Zeichen der Ozeane, ihrer unermesslichen Weiten und unergründlichen Tiefen, als Projektionsflächen menschlicher Träume, Ängste, Grausamkeiten und Sehnsüchte, als Schauplätze großer Taten und Errungenschaften, aber auch als Opfer von Zerstörung, Ausbeutung und Ausrottung.
Für drei Milliarden Jahre waren die Ozeane der einzige Ort für Leben auf der Erde, und auch heute leben 95 Prozent aller Lebewesen in den Meeren. Doch in bloß einem halben Jahrhundert haben wir die Meere zum Mülleimer unserer Zivilisation gemacht, in dem wir unseren radioaktiven Müll, chemische Kampfstoffe und Unmengen an Plastik versenken. Überfischung, Verschmutzung und vor allem der Klimawandel bedrohen den wichtigsten Lebensraum unseres Planeten.
Die Auszüge aus zwei literarischen Meisterwerken von Stefan Zweig erzählen von außergewöhnlichen Menschen, ihren Visionen, Triumphen und Niederlagen im Versuch, die Naturgewalten der Ozeane zu bezwingen: zum einen von Fernando Magellan, der 1520 die erste Weltumsegelung möglich macht, selbst aber, fast am Ziel angekommen, scheitert und zu Tode kommt; zum anderen von Cyrus W. Field, der 1866, nach zwölf Jahren und fünf Versuchen, allen Widerständen zum Trotz, der modernen Welt durch das erste transatlantische Telegrafenkabel das Tor zur globalen Kommunikation öffnet.
Maki Namekawa bringt die versunkene Kathedrale von Claude Debussy zum Klingen und spielt „Raising the Sail“ von Philip Glass aus der Filmmusik von „The Truman Show“.
Die Keynote von Selina Neiro k Leem, Umweltaktivistin und Künstlerin von den Marshall Inseln, sowie Videos von Sea Shepherd und Unterwasseraufnahmen der Nautilus-Expedition ergänzen das Programm.
Welcome to the Festival University
Die Studierenden der Festival University 2022, die dieses Jahr aus über 70 Ländern aus allen Erdteilen kommen, stellen sich, ihre Arbeit und Projekte vor, die sie gemeinsam mit den Expert*innen der JKU und der Ars Electronica realisieren.
Reception
Im Anschluss laden wir Sie gemeinsam mit den Studierenden der Festival University zu einer After Party in den Kepler‘s Gardens ein. Das Ozean-Buffet wird von den Chefs von muto zubereitet, die Musik für den weiteren Abend kommt von Moritz Simon Geist und Portrait XO.
Optimismus ist nicht der Glaube, dass alles gut wird, sondern der Wille, es gut zu machen – Welcome to Planet B, Welcome to Ars Electronica 2022.
