„Out of Tune“ nimmt MusikliebhaberInnen an die Hand

Out of Tune,

„Eine innovative, nutzenstiftende, Internet-basierte Lösung eines Problems, das viele sicher kennen – sich in der Vielfalt der im Internet angebotenen Musik nicht zu verlieren, sondern Orientierung zu gewinnen und das eigene Musik-Universum auf einfache, spielerische Art und Weise laufend zu erweitern“, so beschreibt Ernst Langmantel das Projekt. Er ist Leiter der netidee und Vorstandsvorsitzender der Internet Privatstiftung Austria, die hinter dem netidee Spezialpreis des Prix Ars Electronica steht, das vor kurzem in der Kinder- und Jugendkategorie „u19 – CREATE YOUR WORLD“ prämiert wurde. „Gerade im Bereich der Internet-Inhalte geht es meiner Meinung nach ganz allgemein noch viel zu selten darum, den unglaublichen Inhalte-Reichtum, der im Internet bereits vorhanden ist, möglichst nutzerfreundlich aufzubereiten und für den Einzelnen nach individuellen Bedürfnissen kontextorientiert einfach auffindbar zu machen.“

Auf der Suche nach neuen Beats

Die Beschäftigung mit dem Thema „Big Data“ und die Suche nach neuer, cooler Musik stand am Beginn des Webprojekts „Out of Tune“ von Samuel Daurer und Ämilian Mayrhofer, zwei Schüler der IT-HTL Ybbs aus Niederösterreich. Mit ihrem Projekt können UserInnen online eine Vielzahl von Genres und Musikern durchforsten und in ihre persönlichen Klangwelten abtauchen.

Wichtig ist es den Entwicklern zu betonen, dass die richtige Musik nicht von der Software sondern vom User gefunden werden soll: „Unsere Applikation soll dem User lediglich dabei helfen, indem sie die Musik in Form eines Graphen darstellt, um so die Suche so ansprechend wie möglich zu gestalten. Weiters gibt es Filteroptionen, die die Suche ebenfalls vereinfachen sollen.“

Big Data aus der Cloud

Die Daten für ihr Empfehlungsprogramm bezieht „Out of Tune“ von der Spotify Web API, einer Schnittstelle für EntwicklerInnen, die auf die Daten des großen Musikstreamanbieters zugreifen möchten. Dabei erhalten sie nicht nur Zugriff auf sämtliche Interpreten- und Genre-Daten, sondern auch auf hörbare Samples der ausgewählten Musikstücke.

„Wir beide haben schon vor einiger Zeit eine große Begeisterung für Softwareentwicklung und Informationssysteme entwickelt. Deshalb wollten wir uns mit unserer Diplomarbeit in diesen Bereichen spezialisieren“, schildert uns Samuel Daurer als wir ihn fragten, wie sie auf die Idee gekommen sind: „Zudem gehört die Musik zu meinen größten Leidenschaften und als neugieriger Musikfan ist es ja nicht immer leicht das Bedürfnis nach neuer Musik zu befriedigen. Aus der Kombination Big Data und Musik entstand die Idee zu Out of Tune.“

Die beiden jungen Programmierer Samuel Daurer (links) und Ämilian Mayrhofer (rechts)

„Aus den Gewohnheiten ausbrechen“

Dass sie dabei nicht die Ersten sind mit ihrem Webdienst, der Musikvorschläge macht, ist ihnen bewusst: „Etablierte Algorithmen machen sich Userdaten zunutze, um eine möglichst akkurate Vorhersage zu geben, jedoch möchte ein Musikfan manchmal aus seinen Gewohnheiten ausbrechen. Deshalb wollen wir dem User mehr Kontrolle darüber geben was sie oder er finden will.“

Ihre HTL-Diplomarbeit haben die beiden Schüler nun abgeschlossen. Jetzt sind sie gerade dabei, „Out of Tune“ neu zu planen und weiterzuentwickeln. Vielleicht werden sie auch bei der „großen“ jährlich stattfindenden netidee teilnehmen, Österreichs größter Internet-Förderaktion. „Für innovative, nutzenstiftende Ideen rund um das Internet, die nach dem Open Source Prinzip umgesetzt werden, gibt es bis zu 50.000.- Euro. Die netidee fördert aber auch (Hochschul-)Stipendien mit bis zu 10.000.- Euro. Heuer kann man noch bis 17. Juli 2018 einreichen! Es reichen wenige Tage, um den Antrag zu stellen, wenn man eine klare Projektidee hat!“, so Ernst Langmantel. Mehr Infos dazu gibt es auf www.netidee.at.

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