Die besten Festivaltipps für: Kunstfans

LightWing II _Uwe Rieger (DNZ) & Yinan Liu (NZ) (arcsec Lab), LightWing II/Uwe Rieger (DE/NZ), Yinan Liu (NZ), arc/sec Lab (NZ), Credits: Uwe Rieger, Yinan Liu, arc/sec Lab

Du bezeichnest dich als Kunstfan, hast ein Jahresabo für alle österreichischen Museen, kennst die Epochen der Kunstgeschichte auswendig oder bist einfach nur an ästhetischen wie inhaltlich spannenden Werken interessiert? Dann ist das Ars Electronica Festival der richtige Ort für dich, um neue sowie etablierte Medienkunstprojekte kennenzulernen. Wir haben die besten Tipps für den Einstieg in unser komplexes Programm für dich.

Allen diesen Tipps voranstellen möchten wir ein neues Konzept: Mit der Ars Electronica Art Thinking School präsentieren wir ein neues Festivalprogramm, das eine kreative Einstellung und das Hinterfragen der Welt vermittelt. Die Art Thinking Tours dienen als Einstiegspunkt, um das Festival mit einer Art Thinking Haltung zu erleben. Sie wurden sorgfältig kuratiert und gestaltet, um die Navigation durch die Vielzahl von Ausstellungen und Veranstaltungen zu erleichtern. Die Art Thinking Tours konzentrieren sich auf fünf verschiedene Kernthemen der Ars Electronica und wollen BesucherInnen dazu befähigen, ihren eigenen Kompass zu erstellen, um das Festival auf eigene Faust zu erforschen. Die Tour-Broschüren liegen zur freien Entnahme in der Art Thinking School auf.

CyberArts Exhibition im OÖ Kulturquartier

3.256 Beiträge aus 82 Ländern wurden 2019 in den Kategorien „Computer Animation“, „Digital Musics & Sound Art“, „Artificial Intelligence & Life Art“ und „u19-CREATE YOUR WORLD“ zum Prix
Ars Electronica eingereicht. Eine Auswahl daraus ist im Rahmen der CyberArts-Ausstellung im OK im OÖ Kulturquartier bis 15. September zu sehen. Die Präsentation greift die Entwicklung der digitalen Kunst ebenso auf wie den aktuellen Diskurs und damit verbundene Fragestellungen.

APPARATUM / Pan Generator (PL)

Besonders ans Herz legen möchten wir euch auch die neue WE GUIDE YOU Führung, die durch ebendiese Ausstellung führt. Bei der Experts Tour „Prix Ars Electronica: Life’s intelligence, beyond human cognition“ wird Jurymitglied, Kurator und Medientheoretiker Jens Hauser die Kriterien des Juryprozesses offenlegen und ausgewählte Positionen aus den 15 prämierten Kunstwerken präsentieren.

Gallery Spaces

Gallery Spaces Säulenhalle, photo: Tom Mesic

Das 2017 initiierte „Gallery Spaces-Programm“ bringt erneut zahlreiche internationale Galerien und Sammlungen und damit unterschiedliche Positionen zur digitalen Kunst nach Linz. In der POSTCITY, im Mariendom sowie im Salzamt werden MedienkünstlerInnen präsentiert, die von Galerien bereits erfolgreich am Kunstmarkt vertreten werden, mit einer Reihe von Panels widmet man sich vor allem aber auch den sich wandelnden Bedingungen des Kunstschaffens und -marketings.

Auch hier sei das WE GUIDE YOU Angebot nicht unerwähnt: Die Art Market Initiative Tours bieten auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, in die Welt des New Media Art Market einzutauchen. Für einen Rundgang dieser Art konnte heuer der Kunstprofi Christina Steinbrecher-Pfandt gewonnen werden, die außerdem zwei Gallery Spaces Panels kuratierte und auch moderieren wird.

YAIR im Mariendom

bitTOWER, 2019, Wu Juehui (CN), photo: Today Art Museum

Jede und jeder soll Kunst besitzen und von überall auf sie zugreifen können. Soweit die Vision von YAIR, einem Berliner Startup rund um Leonardo Lüpertz, das Medienkunst und Kunstmarkt zusammenbringen will und dabei auf Blockchain setzt: The Art is the Token. The Token is the Product. The Product is the Art. Im Mariendom präsentiert YAIR Kunstwerke von Julius von Bismarck (DE), Wu Juehui (CN), Yan Lei (DE), Maria Marshall (CH/UK) und Robert Montgomery (UK), die der Frage nach der Allmacht des Menschen nachgehen. Titel der Schau: „Unleash“. Alleine schon wegen der spektakulären Kulisse des Mariendoms wird das ein besonderes Highlight der Ars Electronica.

Human Limitations – Limited Humanity

In der großen Ausstellung zum Festivalthema gehen wir Menschen diesmal an unsere Grenzen – und darüber hinaus. Im spektakulären Bunker der POSTCITY rückt die Schau „Human Limitations –Limited Humanity“ unsere heutige Beziehung mit unserer Umwelt in den Mittelpunkt und stellt die Frage, welche sozial-ethischen Verpflichtungen daraus erwachsen. „Human Limitations“ zielt dabei auf die individuelle Ebene ab und legt den Fokus auf die immer weitergehende Optimierung unseres Körpers mittels Mikrochipimplantaten oder per Genschere und damit verbundene Fragen. „Limited Humanity“ dagegen thematisiert gesellschaftliche Grenzen, die jüngst im Zuge der Flüchtlingsdebatte, Klimakatastrophe oder Massenüberwachung deutlich sichtbar wurden. Und die Schau zeigt außerdem, dass uns Technologie in all diesen Fragen weder Freund noch Feind ist, sondern stets nur das, was wir aus ihr machen.

Um nur zwei der zahlreichen eindrucksvollen Medienkunstprojekte im Bunker der POSTCITY zu nennen: Ralf Baeckers „Putting the Pieces Back Together Again“ ist nicht nur ästhetisch eine sehr schöne Arbeit. Es ist auch eine künstlerische Auseinandersetzung und Meditation mit zeitgenössischen wissenschaftlichen Methoden. Die kinetische Installation ist ein komplexes System mit selbstorganisierendem und emergentem Verhalten.

Ein weiteres sehr sehenswertes Kunstwerk, das gut zum Thema „Human Limitations – Limited Humanity“ passt, ist Humanity (Fall of the Damned) von Scott Eaton (US/UK): Tausend handgezeichnete Figuren, „gemalt“ mit Eaton’s neuronalem Netzwerk „Bodies“. Die Komposition aus stürzenden, ineinander verschlungenen Figuren verkörpert die viszerale menschliche Erfahrung und den andauernden Kampf der Menschheit mit ihrer eigenen Natur und ihren Folgen. Das Werk hat klare Bezüge zu Rubens „Der Höllensturz der Verdammten“, Dantes „Inferno“ und Rodins „Höllentor“, ersetzt aber die allgegenwärtige Angst vor religiöser Verdammnis durch die zeitgenössischen Beschäftigungen mit dem bevorstehenden Klima-Kipppunkt und dem Aufstieg der KI.

Humanity (Fall of the Damned) /Scott Eaton (US/UK)

LightWing II

LightWing II generiert ein mysteriöses Erlebnis aus taktile Daten. In der interaktiven Installation wird eine kinetische Konstruktion mit stereoskopischen 3D-Projektionen und räumlichem Klang überlagert. Flexible Karbonstangen halten eine großflächige transparente Membran in Spannung. Eine leichte Berührung versetzt die filigrane Flügelstruktur in rotierende Schwingungen und lässt die BesucherInnen durch holographische Räume und virtuelle Ereignisse navigieren.

Das war noch nicht genug und du willst noch mehr Events und Ausstellungen? Auf unserer Webseite findest du das gesamte Programm.

Um mehr über Ars Electronica zu erfahren, folgen Sie uns auf FacebookTwitterInstagram und Co., abonnieren Sie unseren Newsletter und informieren Sie sich auf https://ars.electronica.art/.

, ,