Bio Ink – Dicht an der Grenze zwischen Kunst und Technologie beschäftigt sich ein gemeinsames Forschungsprojekt des Ars Electronica Futurelab und Wacom mit kreativen Fragen: Wie können wir in einem gemeinsamen Gestaltungsprozess mit der Natur unsere Kreativität entfalten? Wie können wir von ihr lernen, mit lebenden Organismen zusammenarbeiten und uns so selbst besser zu verstehen? Im Rahmen des Ars Electronica Festivals konnten die Besucher*innen im Bio Lab selbst erleben, wie mikroskopisch kleine Organismen in einen langsamen Dialog mit dem Menschen treten. In Workshops gestalteten sie unter dem Titel „Dear Future Me“ eine Botschaft an ihr zukünftiges Selbst – mit lebendiger Tinte.
Mit Bio Ink kombiniert das Ars Electronica Futurelab unter der Leitung von Yoko Shimizu digitale Spitzentechnologie und Biotechnologie und erforscht damit die Natur, das Leben und den Mikrokosmos dieser Welt. Gemeinsam mit dem führenden Pen- und Tablet-Hersteller Wacom, entwickelt es „Living Ink“.
„Dear Future Me” – Was ist unsere Botschaft an die Zukunft?
Die besondere Erfahrung, die uns die kreative Zusammenarbeit mit lebendigen Microorganismen jenseits aller konventioneller Gestaltungsprozesse ermöglicht, kann uns einen neuen Blick auf das Leben an sich und die Welt, die uns umgibt, eröffnen. Sie schafft einen offenen Raum für Fragen, Inspirationen und Ideen. Das gemeinsame Schaffen von Kunstwerken mit diesen mikroskopisch kleinen Organismen hat einen Einfluss darauf, wie wir die Welt wahrnehmen, wie wir leben und was es bedeutet, lebendig zu sein. Beim Beobachten der Kolonien von Mikroorganismen, die sich in der geschlossenen Petrischale ausbreiteten, konnten die Teilnehmer*innen darüber nachdenken, wie wir Menschen derzeit mit den begrenzten Ressourcen auf dieser Welt umgehen. – Wie könnte eine nachhaltigere Gesellschaft entstehen?
„Bio Ink hilft uns zu erkennen, dass wir nicht isoliert von der Natur existieren, sondern in einem Ökosystem mit unzähligen Lebensformen. Es inspiriert uns dazu, wichtige Fragen für die Zukunft der Menschheit und unseres Planeten zu stellen.”
Yoko Shimizu, Künstlerin und Forscherin, Ars Electronica Futurelab
Das Projekt befasst sich mit der Idee von Signal und Rauschen. Digitale Werkzeuge sind in der Lage, Rauschen vielfach zu unterdrücken und auszufiltern – doch blenden wir damit gleichzeitig natürliche Phänomene aus? Sind wir Menschen aus einer kosmischen Perspektive gesehen ebenfalls ein Rauschen der Natur? Die gemeinsame Erfahrung mit Bio Ink hat den Besucher*innen geholfen, neue Wege der Zusammenarbeit mit der Natur zu erkunden und über die Zukunft des Planeten zu diskutieren.
Mehr über die neuesten Ergebnisse in der Bio Ink Forschung erfahren Sie in der Videodokumentation Bio Ink – The beauty of co-creating with nature, oder von 16. bis 17. November beim hybriden Event Connected Ink 2021: Registrieren Sie sich hier!