Liest man das Wort Sound Park, so denkt man natürlich sofort an die wunderbare Gartenanlage am Gelände der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), die das Herzstück der neuen Festivallocation bildet. Und man liegt ganz sicher nicht falsch, denn es ist bereits die dritte Edition des Festivals, in der der Sound Park auf dem Gelände der JKU als perfekte Kulisse zum Verweilen, zum Entschleunigen und zum Hören dient. Sound Park ist also eine Bezeichnung, die eine klare Erwartungshaltung erzeugt und auch erfüllt. Dieses Jahr wird der Park von einer der wichtigsten Persönlichkeiten der elektronischen Klangkunst bespielt, doch dazu später.
Zuerst nochmals zurück zum Begriff des Sound Park. Dieser war lange Zeit die Bezeichnung für einen Teil eines der schillerndsten Programmpunkte des Festivals – für die Big Concert Night. Über lange Jahre wurde diese im professionellen Rahmen des Brucknerhauses und mitunter auch im Auditorium des Lentos Kunstmuseum, aber immer im weitläufigen Gelände des Donauparks veranstaltet. Dort erhielt das Festivalteam kollegiale Unterstützung seitens des Teams der Linzer Klangwolke, des Ursprungsevents der Ars Electronica, was die Audioinfrastruktur betraf, mit der am Abend zuvor bei der Linzer Klangwolke die Beschallung für hunderttausend Besucher*innen bewältigt wurde. In den Zwischensequenzen der großen Konzertnacht oder auch in den Transitpassagen vom Lentos zum Brucknerhaus durften wir die gewaltige Audioanlage dafür nutzen, komplexe und avantgardistische Klangbeispiele aus der Geschichte der elektronischen Musik mit der nötigen Intensität und Lautstärke über die PA in den Linzer Donaupark zu übertragen. Nirgendwo sonst gab es für eine so feine Nische der Musikgeschichte derart mächtige und prächtige Bedingungen. Diese spezielle Infrastruktur in einem solch großen Raum für verhältnismäßig wenige Besucher*innen nutzen zu dürfen, war für alle Beteiligten, für Besucher*innen wie Künstler*innen, ein besonderes Erlebnis.
Aber zurück in die Gegenwart und die Realität am JKU-Campus, zu einem ebenfalls besonderen Erlebnis. Die diesjährige Bespielung des Sound Park wird von Bill Fontana übernommen, einer Künstlerpersönlichkeit, die ständiger Begleiter der Ars Electronica war, sich Gewinner einer Goldenen Nica nennen darf und an zahlreichen Episoden der Ars Electronica direkt beteiligt war.