Panel Discussion with Q&A
Kultur kann als eine Sammlung von Geschichten betrachtet werden, die ein Muster erkennen lassen und gleichzeitig eine große Bandbreite und dynamische Komplexität aufweisen. Kulturelle Erzählungen können dabei helfen, unsere eigenen, individuellen Geschichten zu kontextualisieren und ihnen einen Sinn zu geben, während sie gleichzeitig unsere Gewohnheiten und unser ethisches Verständnis prägen.
Wie B. Fuller sagt: „Um etwas zu verändern, muss man ein neues Modell entwickeln, das das bestehende Modell obsolet macht“ – Kreativschaffende und Kulturstrateg*innen verfügen über die notwendigen Werkzeuge, um veraltete kulturelle Narrative zu adaptieren. Sie können nachhaltigen, langfristigen Wandel unterstützen, indem sie neue kulturelle Modelle schaffen. Narrative, die auf Intersektionalität und Gleichberechtigung aufbauen und sowohl Klima- als auch Interspezies-Gerechtigkeit fördern, haben das Potenzial, mit den Menschen des Planeten B zu resonieren und ihnen Mut zu machen.
In dieser Podiumsdiskussion kommen Protagonist*innen aus den Bereichen der KI-Forschung, transdisziplinären und kritischen Kunst, Kulturwirtschaft, Philanthropie und Organisationsentwicklung zusammen, um über strategisches Kulturschaffen und die Werkzeuge für den Aufbau jener kultureller Erzählungen zu diskutieren, die Veränderung beflügeln und prägen.
Chair:
Alexandra Antwi-Boasiako (DE)
Speakers:
Francesca Thyssen-Bornemisza (NL)
Bernd Fesel (DE)
Diana Ayton-Shenker (US)
Drew Hemment (GB)
Tega Brain (AU)
Biographies
Alexandra Antwi-Boasiako (DE) ist eine leidenschaftliche und neugierige Kommunikatorin aus Hamburg, die Brücken zwischen künstlerischen Visionen und dem Publikum baut. Mit einem Abschluss in Kommunikations- und Kulturmanagement und einem M.A. in Kreativ- und Medienunternehmen hat sie ein starkes Fundament gelegt, um sich kreativ und kritisch mit den Herausforderungen der Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Diana Ayton-Shenker (US) ist CEO von Leonardo/ISAST, ASU-Professorin, Autorin von vier Büchern (darunter New Global Agenda) und gemeinsam mit William T. Ayton Schöpferin von groß angelegten AR-Kunstinstallationen im öffentlichen Raum (New Babel, New World City), für die sie den 2020 Visionary Award der 2112 Foundation erhielt. Als Gründerin des Fast Forward Fund wurde sie von Präsident Clinton geehrt, zur Nummer 1 der „25 Leading Women Changing the World“ (Good Business NY) ernannt und unter die „31 Inspiring Women in Nonprofit Management“ (UNC) aufgenommen.
Tega Brain (AU) ist eine in Australien geborene Künstlerin und Umweltingenieurin, die sich in ihrer Arbeit mit Fragen der Ökologie, von Datensystemen und der Infrastruktur beschäftigt. Sie hat drahtlose Netzwerke, die von natürlichen Phänomenen gesteuert werden, Systeme zur Verschleierung persönlicher Daten sowie einen auf Gerüchen basierenden Dating-Service entwickelt. Sie ist Assistenzprofessorin für integrierte digitale Medien an der New York University. Ihr erstes Buch, „Code as Creative Medium“ wurde gemeinsam mit Golan Levin verfasst und von MIT Press veröffentlicht.
Bernd Fesel (DE) hat mehr als 30 Jahre Erfahrung in der CCSI und ist derzeit Direktor des European Creative Business Network (ECBN). Davor war er als Serienunternehmer in der CCSI tätig, hatte die Rolle des stellvertretenden Direktors der Kulturhauptstadt Europas (Ruhrgebiet) inne und war Senior Advisor des Europäischen Zentrums für Kreativwirtschaft (ecce), Dortmund. Seit 1990 ist Bernd Gründer von Startups, Architekt neuartiger öffentlicher Organisationen, Inspirator für Programme und Strategien für die CCSI sowie Influencer und Herausgeber.
Dr. Drew Hemment (GB) ist Künstler, Designer und akademischer Forscher. Er ist Chancellors Fellow am Edinburgh Futures Institute und am Edinburgh College of Art an der Universität von Edinburgh. Er leitet das Forschungsthema „Experiential AI“, das Künstler und Wissenschaftler dabei unterstützt, verantwortungsvolle KI zu entwickeln, sowie das GROW Observatory, ein kontinentweites Bürgerobservatorium. Drew gründete 1995 FutureEverything und war 23 Jahre lang künstlerischer Leiter des jährlichen britischen Festivals für digitale Kultur.
Francesca Thyssen-Bornemisza (NL), Gründerin und Vorsitzende von Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (TBA21), setzt sich für soziale und ökologische Gerechtigkeit ein, ist Philanthropin und Kunstmäzenin und unterstützt die Produktion und Schaffung neuer Werke, die die Auseinandersetzung mit den drängendsten Fragen unserer Zeit fördern. TBA21 verwaltet die unvergleichliche TBA21-Sammlung mit mehr als 200 Auftragswerken und unterstützt die Stiftung mit Ausstellungen, Stipendien, Residenzen, Bildungs- und öffentlichen Programmen sowie politischen Interventionen. Alle Aktivitäten der Stiftung werden grundsätzlich von Künstlern und dem Glauben an Kunst und Kultur als Träger von sozialem und ökologischem Wandel und Veränderung angetrieben. Mit der Initiative #MuseumForUkraine hat Francesca außerdem mehr als 100 Museums- und Kunstschaffende zusammengebracht, um die Ukraine seit dem Ausbruch des Krieges zu unterstützen. Dabei konnte sie auf die Erfahrungen zurückgreifen, die sie von ihrem Vater und seiner Arbeit in der Kulturdiplomatie in den 1980er Jahren in der Sowjetunion gewonnen hat.