Open Futurelab 2023 @POSTCITY photo: Markus Schneeberger

Open Futurelab 2023

Aufeinander zugehen, in schwierigen Zeiten Hoffnung verbreiten und Technologie als soziales Werkzeug für die Zukünfte begreifen, im wahrsten Sinn des Wortes: Das stand im Zentrum des Open Futurelab im Rahmen des Ars Electronica Festival 2023 von 6. bis 10. September. In der POSTCITY und im Deep Space 8K des Ars Electronica Center luden das Futurelab und seine Partner*innen die Besucher*innen aus aller Welt zu exklusiven Präsentationen und Prototypenvorführungen, Hands-on-Erlebnissen und Führungen ein.

Die beste Gelegenheit, die vielfältigen Aktivitäten unseres künstlerischen Labors hautnah kennenzulernen. Einer der Höhepunkte waren einmal mehr Futurelab Night Performances – ein „Artistic Futures Report“, der am Samstagabend live im Deep Space 8K vorgetragen wurde.

Die Projekte des Open Futurelab 2023

Gleich am Eingang der POSTCITY lud der Ausstellungsbereich des Open Futurelab dazu ein, sich zu vernetzen und über eine Vielzahl von Zukünften zu diskutieren, in denen Technologie eingesetzt wird, um den einzelnen Menschen und die Gesellschaft als Ganzes zu unterstützen. Im Mittelpunkt stand das Projekt Future Teams in Zusammenarbeit mit Ricoh: die Vorstellung einer Zukunft, in der Menschen und unterschiedliche Wesen von Mikroorganismen bis hin zu Pflanzen, Robotern und KI als Team zusammenarbeiten. Prototypen-Demonstrationen und das Besuchererlebnis zeigten drei Buddy-Bots mit unterschiedlichen Kommunikationsarten – Sehen, Riechen und Hören. „Lumi“ zum Beispiel versteht menschliche Sprache und ist in der Lage, leuchtende Bilder zu erzeugen, während „Foggy“ das emotionale Wohlbefinden des Teams im Blick hat und Düfte als beruhigenden Nebel verbreitet. Außerdem nimmt Pflanzen-Buddy „Echo“ die Umwelt wahr und singt über Natur und die Erde.

Im Rahmen des Data Art & Science Project in Zusammenarbeit mit Toyota Coniq Alpha konnten die Besucher*innen fünf verschiedene künstlerische Erkundungen erleben, die Data Art und Data Science verbinden. Das Projekt wurde auch im Deep Space 8K präsentiert, und die künstlerischen Live-Gigs waren einer der Höhepunkte der Futurelab Night Performances (mehr dazu unten. Diese ersten Untersuchungen und das Know-how sind der Ausgangspunkt für die Gestaltung eines interdisziplinären Bildungsprogramms in Zusammenarbeit mit Universitäten, die über eine Data-Science-Fakultät verfügen.

Zwei der Projekte, die im Open Futurelab vorgestellt wurden, sind aus der internen Futurelab Ideas Expedition hervorgegangen: Mit Bridge 2040 konnten die Besucher*innen unser neues Kartenspiel erleben, um Generationen zu überbrücken und neue Inspiration für die Zukunft zu finden. Das zweite Projekt ist Deep Sync, eine innovative Anwendung für den immersiven Erlebnisraum Deep Space 8K des Ars Electronica Center, die ebenfalls im Open Futurelab getestet werden konnte. Mit der Sonifizierung und Visualisierung des Herzschlags jeder Person bietet Deep Sync eine einzigartige Gelegenheit zur Selbsterforschung und Gruppenerfahrung, die Fragen zu Empathie und menschlicher Synchronisation aufwirft.

Anatomy of Nudging war ein weiterer Teil des Open Futurelab: Diese erste Installation des Projekts Collective Transformation Lab mit Partner Godot lud die Festivalbesucher*innen ein, eine Herausforderung anzunehmen. Dabei sollten sie Fremde mit Hilfe von NudgeAI „anstupsen“, um eine Aufgabe auszuführen. Ziel war es, die eigene Komfortzone zu verlassen, dafür Erfolgserlebnisse zu sammeln und dabei kollektiv Punkte zu sammeln. Mit Oribotic Instruments, die aus geschichteter Elektronik und Textilien bestehen, wiederum konnten die Besucher*innen Musik auf eine neue Art und Weise erleben. Auch Ori Shelter war im Open Futurelab zu erleben: Es verbindet Origami mit sozialer Innovation und digitaler Fabrikation, um bezahlbare Lebensräume für Extremsituationen zu schaffen. Der diesjährige Artist in Residence, Tom Bogaert (BE), widmete sich in seiner Arbeit Objection , die in der Säulenhalle im Untergeschoss der POSTCITY gezeigt wurde, einer großen gesellschaftlichen Frage: Er tauchte in die milliardenschwere Kriegsindustrie ein, indem er Waffen mit Gewinnen aus der Spekulation mit Aktien von Rüstungsfirmen „hackte“.

Am Linzer Hauptplatz stand eines der neuesten Bildungsprojekte des Futurelab zum Ausprobieren bereit: missimo ist ein Programm der gemeinnützigen Kaiserschild Stiftung für Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren. Es bietet viele Experimente zu Themen wie KI, Robotik und Programmierung und wird ab Herbst per Lkw Schulen in ganz Österreich besuchen.

Ein besonderes Erlebnis wartete zudem am Samstagabend auf die zahlreichen Besucher*innen: Die zahlreichen aktuellen Projekte des Futurelab wurden dank künstlerischer Umsetzung im Deep Space 8K zur einzigartigen Erfahrung bei den live aufgeführten Futurelab Night Performances.

Weitere Artikel zum Open Futurelab 2023 finden Sie im Ars Electronica Blog:

Credits

Ars Electronica Futurelab: Friedrich Bachinger, Florian Berger, Patrick Berger, Alexandre Bizri, Kerstin Blätterbinder, Chiara Croci, Arno Deutschbauer, Manuel Dobusch, Marianne Eisl, Peter Freudling, Matthew Gardiner, Bernadette Geißler, Barbara Habringer, Peter Haider, Roland Haring, Denise Hirtenfelder, Horst Hörtner, Peter Holzkorn, Susanne Kiesenhofer, Anna Kuthan, Maria Mayr, Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer, Otto Naderer, Nicolas Naveau, Ali Nikrang, Anna Oelsch, Hideaki Ogawa, Johannes Pöll, Daniel Rammer, Erwin Reitböck, Raphael Schaumburg-Lippe, Simon Schmid, Yoko Shimizu, Cyntha Wieringa