Tipps für die Lange Nacht der Museen im Ars Electronica Center

WEB_.animakerjpg, Animaker, Credit: vog.photo

In ganz Österreich öffnen am 5. Oktober unter dem Titel „Lange Nacht der Museen“ zahlreiche Museen und Galerien ihre Türen für kulturinteressierte NachtschwärmerInnen. Im Ars Electronica Center stehen die neuen Ausstellungen im Mittelpunkt. Bis 1 Uhr nachts werden stündlich Führungen angeboten, laufend finden Deep Space 8K Präsentationen statt und es gibt sowohl für große und kleine MusikerInnen wie auch Technikfreaks oder Verspielte viel zu entdecken. Zur besseren Orientierung haben wir jeglichen Interessen entsprechende Tipps für die Lange Nacht der Museen im Ars Electronica Center für euch zusammengestellt.

Impression of the AIxMusic Exhibition, Ars Electronica Center, Credit: Magdalena Sick-Leitner

Für große und kleine MusikerInnen

AIxMusic
AI x Music ist eine Ausstellung über die Begegnung von Künstlicher Intelligenz und Musik sowie über das Aufeinandertreffen von menschlicher Kreativität und technischer Perfektion. Musik ist nicht nur die vielleicht emotionalste aller Kunstformen, sondern hat von jeher auch tiefe Verbindungen zur Mathematik wie auch zur Physik der Klangerzeugung und zum handwerklichen Geschick der Instrumentenbauer. So ist die Geschichte der Musik von ihren Anfängen an auch die Geschichte der Instrumente, Werkzeuge und Apparate, die zu ihrer Aufführung, Aufzeichnung und Wiedergabe notwendig waren…

Open Soundstudio
Selbst ausprobieren ist der beste Weg, um neue Creative Tools kennenzulernen. Das Open Soundstudio ist dafür bestens ausgestattet. Neben Workshops und Kursen, bei denen man lernt, mit dem Computer zu komponieren, Musik zu produzieren oder neue Klangwelten zu erschaffen, besteht hier jederzeit die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit den vielen Geräten und Programmen zu sammeln. Auch die Welt der Musikvisualisierung kann hier entdeckt und mit einfachen Tools selbst ausprobiert werden. Ein Highlight innerhalb dieses Probierraums sei bereits vorab verraten und kann auch von zuhause aus genutzt werden: Der Adult Swim Choir von David Li (UK).

Machine Learning Studio, Credit: vog.photo

Für große und kleine Technikfreaks

Machine Learning Studio
Im Machine Learning Studio erkunden BesucherInnen anhand von Computer Vision- und Machine Learning-Anwendungen, wie Maschinen lernen und die Umgebung wahrnehmen. Gemeinsam mit TechtrainerInnen bauen und trainieren sie hier selbstfahrende Modellautos, programmieren Roboter mit Gesichtserkennung und bekommen einen Einblick, wie sie diesen Geräten verschiedenste Tätigkeiten beibringen können. Schritt für Schritt wird so nicht nur erfahrbar gemacht, wie diese Technologie funktioniert, sondern auch, dass jegliches Wissen der Maschinen von uns selbst bestimmt wird.

Understanding AI
Künstliche Intelligenz versus natürliche Intelligenz – worin liegen die Unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten. Wie „denken“ Maschinen, wie lernen sie und was unterscheidet uns Menschen von Maschinen? Künstliche Intelligenz in ihrer Vielschichtigkeit steht im Zentrum des neuen Ars Electronica Center, denn diese Technologie stößt gerade eine Revolution an, deren Bedeutung für unser Leben gar nicht überschätzt werden kann. Mit der Ausstellung „Understanding Artificial Intelligence“ wollen wir unsere BesucherInnen „KI-fit“ machen und allen eine grundsätzliche Vorstellung davon vermitteln, was Künstliche Intelligenz ist, welche Anwendungen es bereits gibt und was diese schon können.

SecondBodyLab
Die Ars Electronica Labs sind ein Ort der Wechselwirkung zwischen verschiedenen Wissenskulturen. Im Vordergrund steht die Lust daran, die Welt zu erforschen und zu gestalten. Im SecondBodyLab gibt es verschiedene Prothesen zu entdecken (zum Beispiel ein System des Spielzeugklassikers LEGO), die jeweils einen eigenen Blick auf dieses Thema liefern. Das Alternative Limb Project erkundet etwa die ästhetische Dimension der Prothetik und zeigt auf, welche Möglichkeiten bei der Gestaltung der eigenen Prothese offenstehen.

Robo Playground, Credit: Magdalena Sick-Leitner

Für Verspielte

Kinderforschungslabor
Wie kann man Kinder an neue Technologien heranführen? Als Antwort auf diese Frage haben wir ein eigenes Forschungslabor nur für Kinder entwickelt. Mit dem Ars Electronica Kinderforschungslabor ist ein vielseitiges Spielfeld entstanden, das Kindern Zeit und Raum zum Spielen und Entdecken unserer Welt gibt, der digitalen wie auch der analogen, der natürlichen wie auch der künstlichen Welt. Besonders reizvoll und spielerisch sind etwa die Installationen Animaker, die analog gebaute Tiere zum Leben erweckt, der Robo Spielplatz, wo man in die Welt des Programmierens eintauchen kann oder die Augmented Reality Sandbox, in der durch bloßes Sandspielen Berge, Täler und Seen entstehen.

Understanding AI: Tiere und Eigenschaften
Hier kann ein Netzwerk dazu trainiert werden, aus der Sicht einer Maus ein Tier als gefährlich oder nicht gefährlich einzustufen. Das Netzwerk lernt dabei aus verschiedenen vordefinierten, stark vereinfachten Merkmalen (Wie schwer ist das Tier? Hat es Zähne oder Krallen?), welche Kombinationen an Eigenschaften eines Tieres dazu beitragen, dass es für die Maus gefährlich ist. Am Ende zeigt die Ausgabeschicht an, wie hoch das Netzwerk die Gefährlichkeit des Tieres einschätzt.

Pix2Pix: GANgadse / Ars Electronica Futurelab (AT)
Beim pix2pix-Vorgang können freie Skizzen gezeichnet werden, die von einem Conditional Generative Adversarial Network (cGAN) in Katzenbilder umgewandelt werden. Das Programm wurde zuvor mit vielen Beispielen von Katzenabbildungen „gefüttert“ und versucht in jeder Skizze, katzenartige Umrisse wie spitze Ohren oder die für Katzen typische Augenform zu erkennen…

Pinocchio
Zwei industrielle Roboterarme spielen zwei Marionetten. Die Bewegungen wurden von einer menschlichen Puppenspielerin aufgenommen und werden durch die beiden Roboterarme kopiert. Was passiert, wenn wir in der Lage sind, hochkomplexe, menschliche Fähigkeiten wie das Puppenspiel zu digitalisieren und somit zu replizieren?

SEER: Simulative Emotional Expression Robot / Takayuki Todo (JP), Credit: vog.photo

SEER: Simulative Emotional Expression Robot /Takayuki Todo (JP)
SEER ist ein kompakter humanoider Roboter, der als Ergebnis einer intensiven Forschung über den Blick und die Mimik des Menschen entwickelt wurde. Der Roboter ist in der Lage, Mimik und Ausdruck des mit ihm „kommunizierenden“ Menschens nachzuahmen.

ObOrO / Ryo Kishi (JP)
Beleuchtete Kugeln schweben – ohne jegliche Unterstützung durch Schnüre oder Drähte – im Raum, sie werden nur durch Luft aus Gebläsen „gesteuert“. In ihrer Zerbrechlichkeit wirken sie charmant, sie drehen sich und vibrieren wie lebende Organismen stetig im Luftstrom – und bilden vor allem für Kinder einen faszinierenden Spielplatz.

Deep Quiz / Andrea Aschauer (AT), Jeremiah Diephuis (US), Jürgen Hagler (AT), Wolfgang Hochleitner (AT), Georgi Kostov (BG), Gabriel Mittermair (AT), Credit: Magdalena Sick-Leitner

Für große und kleine KunstliebhaberInnen

Mirages & miracles / Adrien M & Claire B
Mirages & miracles ist eine Augmented-Reality-Ausstellung, bei der nicht die Technologie, sondern das Erlebnis im Mittelpunkt steht. Mirages & miracles ist eine Reihe von Installationen, bei denen man auf sehr poetische Weise in virtuelle, dreidimensionale Welten eintaucht. Augmentierte Zeichnungen, holografische Illusionen und ein Virtual-Reality-Headset sind Teil dieser Ausstellung.

Deep Space 8K
Das Ars Electronica Center bietet seinen BesucherInnen etwas, das es sonst nirgendwo auf der Welt gibt: Eine 16 mal 9 Meter große Wandprojektion, eine ebenso große Bodenprojektion, Lasertracking und 3D-Animationen machen den Deep Space 8K zu etwas ganz Besonderem. Hier werden Bildwelten in 8K-Auflösung projiziert und auf ein völlig neues, noch nie dagewesenes Level gehoben. Ein Besuch im Deep Space 8K ist einzigartig, faszinierend, beeindruckend und überwältigend – für Groß und Klein!

Impression of the Understanding AI Exhibition, Credit: Philipp Greindl

Für große und kleine ForscherInnen

Famo[o]se Wesen
Im Moos tummeln sich allerlei kleine Lebewesen, die nur mithilfe eines Mikroskops sichtbar werden. Hier fühlen sich Rädertierchen, Wimperntierchen und Fadenwürmer so richtig wohl. Auch das Bärtierchen Tardi, das schon so manch lehrreiches Abenteuer im Ars Electronica Center erlebt hat, wuselt hier fröhlich durchs Moos.

BioLab
Unser Wissensdrang hat es nicht nur ermöglicht, kleinste biologische Strukturen und Prozesse, etwa in einer Zelle, sichtbar zu machen, um sie immer weiter zu erforschen – inzwischen können wir sogar auf kleinster Ebene in diese Prozesse eingreifen und sie verändern. Zuletzt hat die Gen-Schere CRISPR/Cas9, mit der Gene gezielt eingefügt, entfernt oder ausgeschaltet werden können, für Diskussionen gesorgt, da ihr Potenzial positive wie negative Seiten birgt. Im BioLab können diese und weitere Methoden aus unterschiedlichen Bereichen der Biologie erforscht werden.

Global Shift
Der technologische Fortschritt erstreckt sich heute nicht nur auf die gesamte Erde, sondern reicht mit der Satelliten- und Raumfahrttechnologie bis in das Weltall hinein. Die Auswirkungen der Technologie auf unsere Gesellschaft werden in häufig kontrovers und leidenschaftlich diskutiert. Umso wichtiger ist es, sich eine eigene, informierte Meinung zu bilden. Von der neuen digitalen Infrastruktur über die Erdbeobachtung durch Satelliten bis hin zu den Daten, die von uns tagtäglich gesammelt werden, zeigt Global Shift einen Ausschnitt über den aktuellen Zustand unserer Lebenswelt.

Die Lange Nacht der Museen findet am 5. Oktober in ganz Österreich statt. Von 18 Uhr bis 1 Uhr finden im Ars Electronica Center Führungen und Deep Space 8K Präsentationen statt. Mehr dazu finden Sie hier

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