Das Ars Electronica Futurelab ist ein Labor und Atelier für Zukunftssysteme. Als Think-and-do-Tank der Ars Electronica schafft es an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft Zukunftsvisionen, die gemeinsam mit KooperationspartnerInnen aus der Wirtschaft, dem Kunstsektor, der Forschung und Bildung für die Gesellschaft umgesetzt werden.
Jedes Jahr während des Ars Electronica Festival öffnet das Ars Electronica Futurelab seine Türen und lädt interessierte FestivalbesucherInnen ein, seine neuesten Forschungsergebnisse und Kollaborationsprojekte im Rahmen eines speziellen, interaktiven Formats, dem Open Futurelab, kennenzulernen. Im Jahr 2020 wird dieses offene Labor nicht nur physische Ausstellungen und Vorträge in Linz beinhalten, sondern auch verschiedene experimentelle Projekte online präsentieren, um die Diskussion darüber zu vertiefen, wie die Zukunft der Menschheit unter veränderten Bedingungen aussehen könnte.
In diesem Blogbeitrag wollen wir einen Überblick darüber geben, was vom diesjährigen Open Futurelab erwartet werden und wie, wann und wo man mitmachen kann. Das detaillierte Programm gibt es auf der Seite des Open Futurelab:
Ausstellungsführung Open Futurelab
Lokaler Veranstaltungsort: Ars Electronica Center und Ars Electronica Futurelab, siehe vollständige Programm- und Buchungsinfos
Die Ausstellung Open Futurelab zeigt die aktuellen Forschungen und Projekte des Ars Electronica Futurelab. An jedem Festivaltag bieten Mitglieder des Ars Electronica Futurelab 45-minütige Führungen durch die Büros des Labors an, die im Zeitraum des Festivals in einen Ausstellungs- und Demonstrationsort verwandelt und der Öffentlichkeit exklusiv zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung ist einer der wenigen Programmpunkte, die nicht inline gestreamt werden, deswegen jetzt schnell Tickets für die Führungen reservieren!
Bei der Ausstellungsführung erfahren BesucherInnen nicht nur, was sich „unter der Treppe“ neben dem Ars Electronica Center befindet, sie erhalten auch einen Einblick in den laufenden Entwicklungsprozess einiger brandneuer Projekte :
Future Ink Project
Das Future Ink Open Lab bietet einen exklusiven Einblick in die laufende Zusammenarbeit zwischen Ars Electronica Futurelab und Wacom, dem weltweit führenden Anbieter von Stift-Tablets. Das Future Ink Project experimentiert mit Konzepten wie Space Ink, AI Ink, Bio Ink , Body Ink und Mind Ink . Wer nicht verpassen möchte, wie Drohnen mit Licht im Raum malen, sollte gleich einen Besuch im Ars Electronica Futurelab während des Festivals einplanen, denn das ist ein absolutes Highlight!
Cascade
Wer sich schon immer gefragt hat, wie sich Fernsehen mit vertikalen Bildschirmen anfühlen würde, braucht jetzt nicht länger auf die Antwort warten. Als eines ihrer Forschungsprojekte im Rahmen von Beyond the Frame – 8K Future Projects gehen Ars Electronica Futurelab und NHK, die japanische Rundfunkgesellschaft, derzeit genau diesem Thema in Cascade nach und verwandeln kurzerhand das Zuseherlebnis von Querformat in Hochformat.
Social Telepresence
Als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft wird das Ars Electronica Futurelab zwei Social-Telepresence-Projekte, die sich auf neue Möglichkeiten konzentrieren, Eins-zu-eins-Gespräche, Treffen kleiner Gruppen und große Versammlungen über lokale Entfernungen hinweg zu bereichern, vorstellen. Möglicherweise befindet sich irgendwo in der Nähe der Ars-Electronica-Treppe eine rote Tür. Und wer wissen möchte, wo diese hinführt, sollte vielleicht einen Blick hineinwerfen.
Ars Electronica Futurelab Ideas Expedition
Die Ars Electronica Futurelab Ideas Expedition ist ein interner Ideenwettbewerb, im Rahmen dessen die technologischen und sozialen Umstände unserer Zeit kreativ erforschet werden sollen. Die im Jahr 2020 eingeführte Ideas Expedition ermutigt die Teammitglieder des Ars Electronica Futurelab, ihre Kreativität und ihr Fachwissen für die Entwicklung von Ideen für zukünftige Projekte einzusetzen. Während der Ausstellung Open Futurelab werden einige der SiegerInnen-Projekte zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Key-Research-Themen
Neben seinen Projekten konzentriert sich das Ars Electronica Futurelab als F&E-Institution derzeit auf verschiedene Forschungsthemen, die von Artificial Collectives und Robotic Origami über Co-Immersive Spaces und Algorithmic Apperception bis hin zu Creative Intelligence, Art Thinking, Digital Resonance und Poetic Systems reichen. Alle Themen werden während des Ars Electronica Festivals 2020 kurz vorgestellt.
Online-Programm von Open Futurelab
Zum ersten Mal wird ein Teil des Open-Futurelab-Programms live auf den vier Festival-Streaming-Kanälen übertragen. Für dieses Programm muss man nicht einmal die eigene Couch verlassen!
Ars Electronica Futurelab at Ars Electronica Festival 2020: Opening Talk
Online: Mittwoch, 09.09.2020, 15:15 – 15:45 Uhr auf Ars Electronica Selection
In diesem Eröffnungsgespräch sprechen die drei Directors des Ars Electronica Futurelab, Horst Hörtner, Roland Haring and Hideaki Ogawa, über die Rolle des Ars Electronica Futurelab, seine derzeitige Forschung und Projekte und was das heurige Open Futurelab bietet.
Ars Electronica Futurelab Creative Question Challenge (CQC)
Die Ars Electronica Futurelab Creative Question Challenge (CQC) ist ein neues Brainstorming-Format, bei dem ReferentInnen in einem 30-minütigen Dialog kreative Fragen erforschen und präsentieren. In der neuen, ungewissen Zukunft unseres Alltags braucht es einen Raum, um die wesentlichen Fragen für die Zukunft zu diskutieren, über den Rahmen einfacher Problemlösungen hinaus. Während des Ars Electronica Festivals 2020 werden vier Futurelab CQCs live übertragen, darunter die folgenden Themen:
Art – Governance: Online: Donnerstag, 10.09.2020, 15:15 – 15:45 Uhr auf Ars Electronica Selection
Future Ink: Online: Freitag, 11.09.2020, 11:00 – 11:30 Uhr auf Ars Electronica New World
Art – Education: Online: Samstag, 12.09.2020, 15:15 – 15:45 Uhr auf Ars Electronica Selection
Art – Technology – Innovation: Online: Sonntag, 13.09.2020, 15:15 – 15:45 Uhr auf Ars Electronica Selection
Reise ins Oribotics-Atelier des Ars Electronica Futurelab Key-Researchers Matthew Gardiner
Online: Donnerstag, 10.09.2020, 15:45 – 16:00 Uhr auf Ars Electronica Selection
Die Arbeit des Ars Electronica Futurelab wirkt auch über nationale Grenzen hinweg. Die Reise zum Atelier von Matthew Gardiner, Key Researcher am Ars Electronica Futurelab im Bereich Origami Robotics (Oribotics), beweist dies und nimmt in seiner Werkstatt einen persönlichen Ton an. Die Herausforderung, neue Möglichkeiten zu finden, ein neues Publikum mit seinen Projekten anzusprechen, beschäftigt Gardiner und führt uns durch die Umstände und die Entwicklung seiner neuesten Werke.
Reise zu kreativen Diskussionen: Future Humanity Journey
Online: Freitag, 11.09.2020, 11:30 Uhr auf Ars Electronica Selection
Future Humanity Journey ist ein experimenteller Workshop, in dem vier InnovatorInnen ein Zukunftsszenario für die Menschheit erschaffen, um besser zu verstehen, wie sich die Menschheit entwickeln wird. Ihre Diskussionen reichen dabei von globalen Themen bis hin zu subtiler täglicher Freude. Die Diskussionen werden in einen Kurzfilm integriert, der einen imaginären Tag im Jahr 2040 zeigt. Das letzte Szenario und Video, das die Höhepunkte der Sitzung präsentiert, wird auf dem Festival vorgestellt.
Journey to Future Ink Open Lab
Online: Mittwoch, 09.09.2020, 15:15 – 15:45 Uhr auf Ars Electronica Selection
Wer nicht zur Ausstellung Open Futurelab kommen kann, um zu sehen, wie Drohnen mit Licht malen, darf sich freuen, denn das Future Ink Open Lab kommt auch zu Ihnen! Im Rahmen des Future Ink Project kombiniert Space Ink Wacoms Stift- und Tablet-Technologie mit der Drohnen-Technologie Spaxels des Ars Electronica Futurelab, um sich eine Zukunft vorzustellen zu können, in der mit einem Stift in jeden Raum gezeichnet werden kann.
Open Futurelab an anderen Festivalorten
Einige der Projekte des Ars Electronica Futurelab sind einfach zu groß fürs Labor. Neben den Büroräumlichkeiten können einige der Projekte des Ars Electronica Futurelab an anderen Festivalorten wie der Johannes Kepler Universität und dem Ars Electronica Center Deep Space 8K erlebt werden:
Deepandemia
Lokaler Veranstaltungsort: Ars Electronica Center Deep Space 8K, siehe vollständige Programm- und Buchungsinfos
Online: Sonntag, 13.09.2020, 15:15 – 15:25 Uhr auf Ars Electronica Selection
Inspiriert von Themen wie Klimawandel, Globalisierung, Energieverbrauch und der Coronavirus-Pandemie, die über Infektionsketten informiert und ein starkes Beispiel dafür darstellt, wie gesellschaftliche Zusammenarbeit und individuelle Maßnahmen die Welt zum Guten oder Schlechten verändern können, zielt Deepandemia darauf ab, die Folgen solcher Aktionen zu visualisieren (und zu gamifizieren). Die BesucherInnen sollen dazu ermutigt werden, in der realen Welt über solche Themen nachzudenken, zu diskutieren und Maßnahmen zu ergreifen, indem die Ursachen und Auswirkungen verschiedener Szenarien visualisiert werden.
Immersify
Lokaler Veranstaltungsort: Ars Electronica Center Deep Space 8K, siehe vollständige Programm- und Buchungsinfos
Immersify, eines der jüngsten Projekte des Ars Electronica Futurelab und ein aus internationalen PartnerInnen bestehendes europäisches F&E-Konsortium, widmet sich aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, die immersive Medien mit sich bringen. Einige der im Projekt produzierten Inhalte werden während des Festivals präsentiert:
Der Stephansdom durchleuchtet Online: Samstag, 12.09.2020 16:15 – 16:40 Uhr auf Ars Electronica Selection
The Meeting Point – 8K Stream from Immersive Multimedia Labs at PSNC:
Online: Donnerstag, 10.09.2020, 10:00 – 10:25 Uhr auf Ars Electronica Voyages
Lost in Resolution – 16K Video and 3D Audio Playback for Large-Screen Immersive Spaces:
Online: Donnerstag, 10.09.2020, 11:00 – 11:25 Uhr auf Ars Electronica Voyages
CoBot Studio
Lokaler Veranstaltungsort: LIT Robopsychology Lab, Johannes Kepler Universität Linz, siehe vollständige Programm- und Buchungsinfos
Alle, die glauben, Roboter würden Menschen nicht verstehen können, können sich hier vom Gegenteil überzeugen lassen: CoBot Studio ist eine Forschungsinitiative, bei der ExpertInnen aus verschiedenen Bereichen wie Robotik, Psychologie, Virtuelle Realität, Spieledesign, Medienkunst, Künstliche Intelligenz, Mensch-Computer-Interaktion und Sicherheit zusammenarbeiten, um das gemeinsame Ziel einer menschenzentrierten kollaborativen Robotik zu erreichen. Beim diesjährigen Festival müssen an der Johannes Kepler University in den Produktionshallen von Rubberduck Inc. Kommunikationssignale eines Industrieroboters interpretiert und Gummienten sortiert werden. Mit dieser kleinen Installation wird untersucht, wie das Verständnis zwischen Menschen und Robotern funktioniert.
Virtuelle Anatomie – Vorschau auf den JKU MedSPACE
Lokaler Veranstaltungsort: Fulldome / VR & AR Lab, Johannes Kepler Universität Linz, siehe vollständige Programm- und Buchungsinfos
Die Johannes Kepler Universität Linz (JKU) errichtet derzeit einen modernen, zukunftsorientierten Mehrzweck-Lernraum am neuen medizinischen Ausbildungs- und Forschungsgebäude der Medizinischen Fakultät der JKU, den JKU medSPACE. Er ist dem Deep Space 8K des Ars Electronica Centers nachempfunden und soll 2021 eröffnet werden. Zu den wichtigsten Anwendungsszenarien im Virtual Anatomy Room gehören hochwertige, lebendige und fotorealistische Visualisierungen medizinischer Informationen wie MRTs und CT-Scans für Bildungs- und Ausbildungszwecke. Eine kurze Demonstration der Inhalte, die normalerweise Studierenden zur Verfügung stehen, und der von Siemens Healthineers entwickelte Cinematic-Rendering-Prozess, der hinter der Visualisierung steht, werden während des Festivals mehrmals präsentiert.
Es gibt noch mehr!
Darüber hinaus sind Mitglieder des Ars Electronica Futurelab an einigen Programmhighlights wie der Großen Konzertnacht, dem AIxMusic Festival, dem Art Thinking Forum und verschiedenen KI-Installationen an verschiedenen Orten beteiligt. Das gesamte Programm des diesjährigen Open Futurelab gibt es auf der Website des Ars Electronica Futurelab. Begleiten Sie uns auf dieser Reise entweder über die Live-Streams oder reservieren Sie Ihr Festivalticket auf der Website des Ars Electronica Festivals. Wir sehen uns dort!