24. Februar 2022. Mitten in einer globalen Pandemie ist Russland in die Ukraine einmarschiert. Bis heute dauert dieser Krieg in Europa an. Das wirft auch Fragen für die Medien und die Öffentlichkeit auf: Was ist Wahrheit, welche Rolle spielt deren Kommunikation, und wie können Kunst und Journalismus inmitten einer scheinbar endlosen Krise einen sinnvollen Beitrag leisten?
Mit Daten und Fakten versucht die immersive audiovisuelle 3D Visualisierung Dataspace im Deep Space 8K des Ars Electronica Center die globale Kettenreaktion, die durch den Angriff Russlands auf die Ukraine ausgelöst wurde, zu vermitteln, um das schwer Fassbare sichtbar und erlebbar zu machen. Denn abgesehen vom unbeschreiblichen Leid, dem Ausmaß der Zerstörung der nationalen Infrastruktur und der unwiederbringlichen Kulturschätze im Epizentrum des Krieges, – die Auswirkungen dieses Konfliktes werden weltweit von ökonomischen Konsequenzen und ernsten Ressourcenproblemen begleitet.
Was bedeutet der Krieg für den Alltag jedes Einzelnen von uns? Vor welche Herausforderungen sind wir damit gestellt? Und was können wir aus diesen Erfahrungen für die Entwicklung von Zukunftsszenarien lernen? Wie hoch ist der Preis unserer Abhängigkeit, jetzt, wo das Gas knapp wird? Werden wir angesichts des starken Anstiegs der Ölpreise dazu in der Lage sein, ein Wirtschaftsmodell ohne Öl aufzubauen? Können wir angesichts der weltweiten Weizenknappheit Hunger vermeiden? Und welche Art von neuen Unruhen könnte diese Auswirkung hervorrufen? Wenn ihr durch einen Krieg vertrieben würden, wo würdet ihr leben? Wofür wird die Nation haushalten und wohin könnte die Welt nach diesem Krieg gehen? Und wie wird die Zukunft der Demokratie wohl aussehen?
Für die 3D-Applikation Dataspace: Global Impact of the Russian War on Ukraine haben Forscher aus dem Ars Electronica Futurelab in Zusammenarbeit mit dem Innovation Lab des japanischen Finanzmedienunternehmens Nikkei aussagekräftige Daten gesammelt und analysiert, um sie visuell und in 3D für das Publikum aufzubereiten. Die Liste der Fakten, die Einfluss auf diese Entwicklungen nehmen, ist lang, und die daraus folgenden Ableitungen sind komplex. Doch die für diesen Dataspace gewonnenen Erkenntnisse werden nun in all ihren Dimensionen im Deep Space 8K präsentiert, um die Komplexität der weltwirtschaftlichen Folgen des Krieges zu erschließen und eine Diskussion zu eröffnen. Mit einer Art “Zen-Garten der Information” möchte Dataspace einen Kontrapunkt zur lauten Kriegsberichterstattung setzen. In der kontemplativen Atmosphäre der minimalistischen 3D-Grafiken von Nicolas Naveau und Raphael Schaumburg-Lippe, beide Künstler und Forscher im Ars Electronica Futurelab, seid ihr dazu eingeladen, virtuell in die Welt- und Wirtschaftspolitik einzutauchen. Hier könnt ihr euch selbst ein unverzerrtes, aber multidimensionales Bild von globalen Zusammenhängen machen und euch darüber austauschen, was diese Zahlen und Fakten für die Zukunft unserer Gesellschaft bedeuten.
Macht euch am 7. oder 8. September, dem Futurelab Day, mit Dataspace eigene Gedanken über die globalen Auswirkungen dieses Krieges oder lernt bei der Podiumsdiskussion Media of the Future neue Mittel und Methoden kennen, die es euch ermöglichen, euch tiefer mit Fakten und Themen zu befassen, anstatt nur Nachrichten zu konsumieren und darauf zu reagieren.