Digitale Revolution, demographischer Wandel, Klimakrise – die komplexen Konfliktfelder unserer Zeit bedürfen einer akademischen Landschaft voller Grenzüberschreitungen. Die Überschreitung von akademischen Disziplinengrenzen muss dabei aber als Ausgangspunkt für die Möglichkeit, ja oft sogar die Notwendigkeit zum konstruktiven Verbinden gesehen werden und nicht als Akt der Dekonstruktion. Das Manifest „Innovation durch Universitas ist ein Aufruf für eine neue, transdisziplinäre Universitätskultur. Es bildet den Auftakt einer Allianz für kreative Innovation zwischen der Johannes Kepler Universität Linz und der Universität für angewandte Kunst Wien. Ihr Ziel ist es, Kunst und Kultur systematisch mit Wissenschaft und Technologiegestaltung zu verweben, um eine wechselseitige Befruchtung zu beflügeln. Mit dem Appell des Manifests geht die klare Handlungsanweisung einher, die Transdisziplinarität in der universitären Zusammenarbeit zu fördern und Versuchsanordnungen oder Reallabors zu entwickeln, die sowohl große als auch kleine, erprobende Schritte umfassen. Um das transformative Potenzial, das die Verschmelzung unterschiedlicher Disziplinen birgt, zu heben und konkrete Erkenntnisse für die Zukunft der Forschung und Lehre zu gewinnen, braucht es eine Fülle an Ansätzen oder Einzelprojekten. Im Zuge ihrer Verwirklichung demonstrieren sie im Detail, welche Aspekte als zusätzliche Qualität wahrgenommen und institutionalisiert werden können. Zwei umfangreiche Maßnahmen sind in diesem Jahr gesetzt worden – die Realisierung einer Ausschreibung für Projekte an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft sowie die Schaffung von „Transformation Labs“.