Jahresrückblick 2019 – Teil 1/2

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Jänner 2019: Das Rennen um die Goldene Nica ist eröffnet

Doch fangen wir ganz von vorne an. Das Jahr 2019 beginnt für Ars Electronica bereits im Dezember 2018, genauer gesagt in den Weihnachtsferien. Denn statt uns auf die faule Haut zu legen, haben wir im Museum der Zukunft wieder versucht, den SchülerInnen die schulfreie Zeit so spannend wie möglich zu gestalten, zum Beispiel in unserem Kinderforschungslabor. Das Spiel steht hier an erster Stelle.

Bevor das Museum wegen des großen Umbaus teilweise geschlossen wird, haben die BesucherInnen ein letztes Mal die Möglichkeit, im VRLab in virtuelle Welten einzutauchen, im BioLab ihre DNA sichtbar zu machen, im FabLab digitale Fabelwesen zu entwerfen und mit einem Lasercutter auszuschneiden, oder im BrainLab Wörter nur mit der Kraft der Gedanken auf einem Bildschirm zu schreiben.

„Goodbye, Paro!“ heißt es außerdem für alle kleinen und großen Fans der niedlichen Robo-Robbe. Bei verschiedenen Führungen und Workshops haben sie noch einmal die Gelegenheit, sich von Paro und all unseren anderen Exponaten zu verabschieden, bevor die „Main Gallery“ des Ars Electronica Centers mit 24. Februar für den Umbau geschlossen wird.


Paro, die Robo-Robbe, Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Jeder Jahresbeginn ist bei Ars Electronica traditionell die Zeit der Ausschreibungen, Einreichungen und Open Calls. Neben Initiativen wie dem PRIX BLOXHUB INTERACTIVE, den wir unterstützen und der sich der Verschmelzung von Architektur, Verhalten und Technologie widmet, gehen am 9. Jänner vor allem zwei große Open Calls online: Der STARTS Prize und das European ARTificial Intelligence Lab. Ersterer ist Teil der STARTS Initiative der Europäischen Kommission und richtet sich an TechnologInnen, KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, Institutionen, Labs und Unternehmen, die wegweisende, innovative Projekte an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technologie und Kunst umgesetzt haben.

Zweiteres hat Ars Electronica erst kürzlich gemeinsam mit zwölf angesehenen Kunst- und Kultureinrichtungen initiiert. Das European ARTifical Intelligence Lab ist eine für drei Jahre anberaumte Initiative, die vom Creative-Europe-Programm der Europäischen Union ko-finanziert wird und KünstlerInnen die Chance auf Residencies bei wissenschaftlichen Institutionen eröffnet: Darunter das Muntref Centro de Arte y Ciencia, das Laboratorio de Neurociencia de la Universidad Torquato Ditella in Buenos Aires oder die University of Edinburgh. Die Ergebnisse des Forschungsaufenthalts werden stets beim Ars Electronica Festival sowie europaweit bei zwölf Netzwerkpartnern präsentiert.


POETIC AI_ERROR / OUCHHH, Credit: Ars Electronica / Magdalena Sick-Leitner

Etwas später, ebenfalls noch im Jänner, beginnt die Einreichfrist für den Prix Ars Electronica. Den GewinnerInnen winken die begehrten Goldenen Nicas, Preisgelder von bis zu 10.000 Euro pro Kategorie sowie prominente Auftritte beim Ars Electronica Festival. KünstlerInnen können in vier verschiedenen Kategorien ihre Projekte und Kunstwerke einreichen – darunter erstmals auch in der neuen Katgorie „Artificial Intelligence & Life Art“. Gemäß dem uns über alle Bereiche hinweg prägenden Thema der Künstlichen Intelligenz hält diese nun auch offiziell beim Prix Einzug. Die weiteren Wettbewerbskategorien 2019 lauten „Computer Animation“ und „Digital Musics & Sound Art“, plus die österreichweite Kategorie „u19 – create your world“, die erstmals für zwei Altersgruppen ausgeschrieben wird.

Zwei Kategorien teilen die Kinder und Jugendlichen nach Alter – die Jüngeren werden Young Creatives genannt, die Älteren Young Professionals. Die Älteren haben zusätzlich zu Geld- und Sachpreisen sowie Kooperationsmöglichkeiten ebenfalls die Chance, eine Goldene Nica, die höchste Auszeichnung des Prix Ars Electronica, zu gewinnen. Außerdem wird in Kooperation mit der österreichischen Open Source Internet-Förderaktion netidee ein netidee Spezialpreis für Projekte vergeben, die das Internet ein Stück weit nach vorne bringen wollen. 

Februar 2019: Berlin, Tokio, Peking, Seoul, Moskau und Linz

Im Februar tourt Ars Electronica um die Welt: In Peking, Seoul und Moskau zeigt unser Team von Ars Electronica EXPORT gemeinsam mit Hyundai die Ausstellung „Future Humanity“, im Berliner DRIVE von Volkswagen wird gleichzeitig die große Schau ERROR – THE ART OF IMPERFECTION inszeniert, unsere ForscherInnen vom Ars Electronica Futurelab wirken am School of the Future Festival in Tokyo mit und in Linz laufen die Arbeiten am neuen Ars Electronica Center auf Hochtouren.


School of the Future Festival 2019 – Tokyo Midtown, Credit: Tokyo Midtown

Mit „Future Humanity – Our Shared Planet“ präsentieren Hyundai Motor Company, die Central Academy of Fine Arts Beijing und Ars Electronica ihr erstes gemeinsames Ausstellungsprojekt. Die Schau, die bereits im November 2018 eröffnet wurde, aber noch bis Ende Februar zu sehen ist, widmet sich der sozialen und kulturellen Dimension des technologischen Fortschritts und umfasst 25 Projekte, die sich auf die Hyundai Motorstudios Peking, Seoul und Moskau verteilen und zeitgleich zu sehen sind – mit 17 Projekten ist die Pekinger Präsentation dabei die umfangreichste.

Im Berliner DRIVE. Volkswagen Group Forum dreht sich alles um Abweichungen von der Norm. Ein Error an sich ist weder gut noch schlecht. Error ist für uns erstmal „nur“ eine Abweichung von dem, was wir erwarten. Und genau hier kommen die KünstlerInnen unserer Ausstellung ins Spiel: Sie sind es, die oft ganz bewusst Abweichungen bzw. den Error herausfordern. ERROR – THE ART OF IMPERFECTION ist ein gemeinsames Ausstellungsprojekt von Ars Electronica und der Volkswagen AG und läuft von November 2018 bis März 2019.

Die Beschäftigung beim Ars Electronica Festival ist viel breiter, viel diverser und sehr vielfältig. Bei der Ausstellung in Berlin haben wir mit den Curatorial Walks oder auch den KünstlerInnengesprächen eine ganz andere Möglichkeit, in die Tiefe zu gehen und herauszuarbeiten, was einen Error eigentlich zu einem Error macht.

Manuela Naveau, Kuratorin und Leiterin Ars Electronica Export


Robot, Doing Nothing / Emanuel Gollob (AT), Credit: vog.photo

Mit einer inspirierenden Mischung aus Ausstellung, Vorträgen und Workshops bringt die Veranstaltungsreihe „Ars Electronica in the Knowledge Capital“ bereits zum 9. Mal Medienkunst nach Osaka, Japan, und widmet sich diesmal dem Thema „Playware“. Das  Futurelab bringt mit „Flower of Time“ ein partizipatives Element in die Ausstellung ein, bei dem BesucherInnen ihre gemeinsamen Ideen zur Nutzung der Zeit visualisieren und sammeln können.


Ars Electronica in the Knowledge Capital, Credit: Knowledge Capital

Außerdem wird bekannt gegeben, dass das Ars Electronica Festival das “3 Festival” inspiriert hat, das von 25. bis 28. Juni 2020 erstmals in Wollongong in New South Wales, Australien, stattfinden wird. Es soll Ausstellungen, Symposien und Konzerte umfassen und Visionen, Projekte und Prototypen von internationalen wie australischen KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und UnternehmerInnen präsentieren. Unterstützt und beraten werden die FestivalmacherInnen von den ExpertInnen der Ars Electronica.

In Linz läuft derweil die Umbauphase zum neuen Ars Electronica Center voll an. Parallel dazu finden die letzten Führungen, die letzten Workshops und das letzte Semesterferienprogramm in den „alten“ Ausstellungsräumlichkeiten und Labs statt. Am 24. Februar heißt es dann Abschied nehmen von so manch lieb gewonnen Exponaten – für uns ein Grund unsere BesucherInnen zu fragen, was denn ihre „Top 10“ der letzten 10 Jahre waren. Hier geht’s zum Ergebnis! Ratet mal, welches das beliebteste Objekt war? Ein Tipp: Es ist süß und flauschig…


Otelo Futurespace – The Digital Playground, Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

März 2019: Die Prix-Jury tagt

Es wird Ernst. Aus aller Welt reisen sie an, die JurorInnen des AI LAB, des STARTS Prize und des Prix Ars Electronica. tagelang werden sie Einreichungen sichten, prüfen und diskutieren und schließlich entscheiden, wer Residencies antreten, Trophies entgegen nehmen und Preisgelder ausbezahlt bekommen wird. Den Anfang machen die JurorInnen des AI LAB,  danach sind die Jurys des STARTS Prize und des Prix Ars Electronica an der Reihe. Mariano Sardón, Künstler, Professor und Leiter des Studiengangs Elektronische Kunst an der Universidad Nacional de Tres de Febrero, Buenos Aires, Argentienien, spricht vorab über die AI LAB Residency:

Ich freue mich darauf, dass die Kunst für den Prozess grundlegend wird, denn sie kann wie ein flexibler Klebstoff funktionieren, um unerwartete Brücken zwischen Konzepten, Methoden, Wahrnehmungen, Materialien und Visionen zu schlagen und zu produzieren.

Mariano Sardón, Künstler und Jury-Mitglied AI LAB Residency


AI LAB Jury 2019, Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Hier findet ihr die komplette STARTS Prize Jury! Nadav Hochman, Mitbegründer der Tech + Arts Initiative am Tech Museum of Innovation im Silicon Valley, ist einer der JurorInnen dieses Wettbewerbs und spricht im Interview über die Verbindungen von Wissenschaft, Technologie und Kunst. Außerdem spricht die Künstlerin Şerife Wong, ebenfalls eine der JurorInnen des STARTS Prize, über die Gemeinsamkeiten von Wissenschaft, Technologie und Kunst und erklärt in ihrer Rolle als Ethikberaterin wie wir mit künstlicher Intelligenz in der Gesellschaft umgehen sollten.

Und das sind die JurorInnen des Prix Ars Electronica:  Moon Ribas (ES), Memo Akten (TR), Jens Hauser (DE), Irini Papadimitriou (GR/UK), Vladan Joler (RS), Christina Kubisch (DE), François Pachet (FR), Soichiro Mihara (JP), Rikke Frisk (DK), Shilla Strelka (AT), Alex Verhaest (BE), Ina Conradi (US/SG), Ferdi Alici (TR), Birgitta Hosea (SW/UK), Nobuaki Doi (JP), Sirikit Amann (AT), Anita Landgraf (AT), Conny Lee (AT), Magdalena Reiter (AT), Nikolaus Glattauer (AT)

Es wurde viel diskutiert, beraten und gesichtet bevor man sich letzten Endes einig wurde. Besiegelt wurde die Entscheidung der Tradition wegen mit einem Gruppenfoto aller Jurymitglieder sowie des beteiligten Teams der Ars Electronica.


2019 Prix Ars Electronica and 2019 STARTS Prize Jury, Credit: vog.photo

Während sie wieder abreisen, bauen wir weiter unablässig ab, um und wieder neu auf. Im Zuge der ersten Bau-Etappe werden seit Ende Februar sämtliche Untergeschosse neu gestaltet.

Nachdem wir alle Exponate an KünstlerInnen auf der ganzen Welt retourniert und sämtliche wissenschaftlichen Geräte unserer ehemaligen Labore für die weitere Nutzung eingelagert haben, rücken die schweren Maschinen an, mit deren Hilfe die Ausstellungsarchitektur abgetragen wird.

Gerold Hofstadler, Technischer Leiter im Ars Electronica Center, zum Zwischenstand


Reconstruction, Credit: Martin Hieslmair

Am 8. März feiern wir dann den Weltfrauentag und lassen die LED-Fassade unseres Museums lila leuchten. Mit dem NEXTCOMIC Festival sowie der GameStage Austria gastieren dann noch zwei besondere Events bei uns im Haus: Ersteres feiert bei der Gelegenheit sein 10-jähriges Jubiläum und widmet sich diesmal vor allem interaktiven Comics, genauer gesagt Augmented Reality Comics. Die Meisterschule für Kommunikationsdesign Linz zeigt, wie mittels Mobiltelefon und einer App nicht nur die reale Umgebung betrachtet, sondern diese um neue Gestaltungselemente erweitert werden kann. Zweitere untersucht die Rolle von Klang im (Computer-)Spiel, sowohl in Form von dynamischen Soundeffekten als auch bei komponierter und generativer Musik. Neben Kurzvorträgen stehen mehrere Spielstationen und interaktive Soundinstallationen zum Ausprobieren bereit.

NEXTCOMIC Festival, Credit: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

April 2019: Raus aus der Box!

Es ist April und somit erstmals Zeit, das Thema des kommenden Ars Electronica Festival vorzustellen. Bei einer großen Pressekonferenz verkünden wir dann also unser bestgehütetstes Geheimnis des Jahres: Das Thema der diesjährigen Ars Electronica lautet…:

„Out of the Box – die Midlife-Crisis der digitalen Revolution“! 

Unter dem Motto „Out of the Box – die Midlife-Crisis der Digitalen Revolution“ begeben wir uns auf eine Expedition zur künstlerisch-wissenschaftlichen Vermessung unserer modernen techno-ökonomisch geprägten Welt, ihrer Zukunftsperspektiven und unserer Handlungsoptionen. Beginnen wir zunächst mit der „Midlife-Crisis der Digitalen Revolution“ – wobei, recht viel zu erklären, gibt es diesbezüglich nicht. Diverse Skandale rund um das doch recht unverhältnismäßige Sammeln und zudem ziemlich sorglose Verwalten unserer Daten durch Facebook, Amazon und Co., das temporäre Abschalten des Internets durch diverse autokratische Staaten und ähnliches mehr, haben offensichtlich gemacht, dass die Vision eines freien und demokratischen Internets jüngst in weite Ferne gerückt ist. Die Digitale Revolution, so scheint es, steckt mitten in der „Midlife Crisis“. Bleibt also noch zu klären, was das Festival mit „Out of the Box“ meint. Ganz einfach: Raus aus der Deckung, raus aus der Komfortzone, raus aus unseren Bubbles und raus aus unserer Ignoranz. Raus aus der irrigen Meinung, dass wir uns um die Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft drücken können! Wie das Festival diese Aufforderung umsetzen wird, wird übrigens in Teil 2 unseres Jahresrückblicks 2019 nachzulesen sein.

Out of the Box heißt für uns alle – raus aus der Komfortzone! Um als Menschheit angesichts der brennenden Fragen im Kontext Künstlicher Intelligenz, der Verschmelzung von Gen- und Biotechnologien und der ökologischen Zerstörung unseres Planeten handlungsfähig zu bleiben, gilt es, sich auf das unbekannte Terrain der von uns Menschen geschaffenen digitalen Systeme vorzuwagen; mithilfe der Kunst über unsere Gartenzäune zu blicken, Möglichkeiten auszuloten und zu überschreiten.

Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter der Ars Electronica


Ars Electronica Festival Sujet 2019, Credit: Emiko Ogawa

Dass der Deep Space 8K ein toller Ort ist, um außergewöhnliche Bildwelten zu erleben, ist bekannt. Dass diese Bilder im Rahmen des Formats Deep Space LIVE von ExpertInnen live kommentiert und erklärt werden, ebenfalls. Im April steht dennoch etwas auf dem Programm, was wir hier noch nie gemacht haben: die LIVE-Übertragung einer Herz-OP aus dem Operationssaal am Kepler Universitätsklinikum, wo Univ.-Prof. Dr. Andreas F. Zierer, Vorstand der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, eine entsprechende Operation durchführt und dabei Fragen des Publikums beantwortet. Quasi als Einführung eröffnet Cinematic Rendering von Siemens Healthcare sensationelle fotorealistische Einblicke in den menschlichen Körper, die Primarius Franz Fellner erläutert.

Der Deep Space 8K dient aber nicht nur der Wissenschaft als Präsentations-, Kommunikations- und Forschungsplattform, sondern ist auch Spielfläche der Kunst, wie Ende des Monats das Tanzhafen Festival unter Beweis stellt: Der mehrdimensionale Raum wird kurzerhand zur Bühne für zeitgenössischen Tanz und seine unterschiedlichen Facetten.


Bitter Desire / Roland Dandó (SK), Nikola Majtánová (SK), Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Hinaus aus dem Deep Space 8K und hinauf Richtung Cyberspace geht es für die Teams beim CanSat Wettbewerb von ESERO Österreich. Das Ziel: ein selbstgebauter kleiner Satellit – ein CanSat – vollgepackt mit allerlei Sensoren, soll mittels einer an der TU Wien entwickelten Rakete mehrere hundert Meter in den Himmel hinauf geschossen und dort ausgeworfen werden. Während seines von einem Fallschirm gebremsten Abstiegs muss jeder CanSat eine Reihe von Messdaten, etwa zur Luftfeuchtigkeit und -temperatur, Windgeschwindigkeit und andere mehr, zur mobilen Bodenstation senden, die hier wiederum dokumentiert und ausgewertet werden müssen.

Tags darauf steht das Siegerteam fest: Stefan Galavics, Simon Köfinger, Peter Leithner, Alexander Traxler und Moritz Wallner von den „Space Explorers“ der HTL Rennweg dürfen Österreich bei der CanSat-Europameisterschaft in Bologna vertreten! Wir gratulieren (nochmal) ganz herzlich!


Team Space Explorers, Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Unser Team von Ars Electronica Solutions ist im April gleich zweimal auf der Bergbau- & Baumaschinenmesse bauma in München vertreten. Sie zeichnen sich für das Raumkonzept und die Inszenierung spannender Installationen sowohl am Messestand von Palfinger, Hersteller von Kränen, Arbeitsbühnen und Hebe-Lösungen für Nutzfahrzeuge, wie auch des Baumaschinenherstellers Liebherr verantwortlich.

Mai 2019: COMPASS – Navigating the Future

Im Mai ist es furchtbar spannend! Der Umbau des Ars Electronica Centers geht in die letzte und damit heiße Phase – vieles ist noch zu erledigen und fertigzustellen, bevor wir unser neues Haus eröffnen können. Bis Montag, 27. Mai 2019, muss jedenfalls alles fertig sein, denn da startet das umfangreiche Eröffnungsprogramm, das bis einschließlich Sonntag, 21. Juli 2019, dem 50. Jahrestag der Mondlandung, dauern wird.

Endlich! Der Tag der Eröffnung ist gekommen! Am 27. Mai eröffnen wir zunächst die große neue Ausstellung (im 3. Untergeschoss) und die neuen Labs (im 1. Untergeschoss).

Drei Tage später, am Donnerstag, 30. Mai 2019, folgt dann ein Tag der offenen Tür bei kostenlosem Eintritt, um jedem und jeder Interessierten in vielen Sonderführungen und Kurzpräsentationen zu zeigen, was die neue Ausstellung alles kann.

Sämtliche darauf folgende Wochenenden stehen unter einem anderen Motto, während in der Zwischenzeit auch noch alle Obergeschosse neu gestaltet und am Dienstag, 18. Juni 2019, ebenfalls offiziell eröffnet werden.


pinocchio, Credit: vog.photo

Die Ausstellung „Understanding AI“ zeigt, wie neuronale Netze aufgebaut sind und bietet BesucherInnen mit interaktiven Stationen die Möglichkeit, neuronale Netze selbst zu trainieren. Im neuen „Machine Learning Studio“ kann jede und jeder mit konkreten Anwendungen von AI experimentieren: selbstfahrende Autos werden gebaut und getestet, Roboter mit Gesichtserkennung programmiert.


Understanding AI, Credit: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Die Ausstellung „Neuro-Bionik“ vermittelt, welch Quantensprung die Verschmelzung von Konnektomforschung und AI womöglich bewirken wird. Die Ausstellung „Global Shift“ zeigt, welche Rolle neuronale Netze bei der wissenschaftlichen Erforschung unseres Planeten spielen und wie sie beitragen, Herausforderungen wie etwa dem Klimawandel zu begegnen.


ORBIT – A Journey Around Earth in Real Time / Seán Doran (UK), Credit: vog.photo

Große Teile der neuen Ausstellungen haben wir – will heißen unsere ExpertInnen der Ars Electronica Solutions und des Ars Electronica Futurelabs – übrigens selbst entwickelt!


Die Goldene Nica, Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Ein weiteres gut gehütetes Geheimnis waren bis dato die PreisträgerInnen des STARTS Prize, der AI LAB Residency 2019 sowie des Prix Ars Electronica. Folgende Gewinnerinnen und Gewinner möchten wir euch nicht länger vorenthalten:

„slow immediate“ heißen die Residency-GewinnerInnen des European ARTificial Intelligence Lab. Das Duo wurde für das Projekt „The wandering mind“ ausgezeichnet, das nun im Rahmen von Residencies am Muntref Centro de Arte y Ciencia sowie am Laboratorio de Neurociencia de la Universidad Torquato Ditella in Buenos Aires und am Ars Electronica Futurelab in Linz realisiert wird.

Der Österreicher Peter Kutin gewinnt mit der kinetischen Soundskulptur TORSO #1 die Goldene Nica in der Kategorie „Digital Musics & Sound Art“. 

Bei TORSO befasse ich mich bewusst mit psychologischen und phänomenologischen Aspekten. Das passiert nicht nur auf klanglicher Ebene. Es entstehen Beziehungen zwischen dem was man sieht und dem was man hört – oder glaubt zu hören. Kompositorisch arbeite ich dabei unter anderem auch gezielt mit psychoakustischen Mitteln.

Peter Kutin, Künstler und Gewinner des Prix Ars Electronica in der Kategorie Digital Music & Sound Art

Die Filmemacherin und Regisseurin Kalina Bertin holt die begehrte Statue in der Kategorie Computeranimation für „Manic VR“ – ein VR Film, der uns einlädt, sich mit ihr auf eine Reise in die „inneren Welten“ ihrer an bipolarer Störung erkrankten Geschwister zu begeben.


Dschungel / Alex Lazarov (AT), Credit: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

„Wie riecht Ausbeutung?“ Mit dieser Frage entscheidet Paul Vanouse die neue Kategorie Artificial Intelligence & Life Art des Prix Ars Electronica für sich. LABOR setzt sich mit der Geruchsbildung, mit Schweiß und Arbeit auseinander.  Für „Dschungel“, eine Web-Serie mit 5 Episoden, die 24 Stunden im Leben einer Gruppe von Jugendlichen zeigt, erhält Alex Lazarov die Goldene Nica in der Kategorie u19 – CREATE YOUR WORLD.

Der STARTS Prize 2019 in der Kategorie „Innovative Collaboration“ geht an das Innovationsbüro „300.000 Km/s“ in Barcelona, das mit „Ciutat Vella’s Land-use Plan“ ein wegweisendes Modell nachhaltiger Stadtplanung entwickelt und erfolgreich umgesetzt hat. Den STARTS Prize in der Kategorie „Artistic Exploration“ erhalten Bjørn Karmann und Tore Knudsen für „Project Alias“, einen intelligenten Parasiten, der Smart Home Systems dazu zwingt, unsere Privatsphäre zu respektieren.


Die GewinnerInnen des Prix Ars Electronica sowie des STARTS Prize bei der Ars Electronica Gala im September, Credit: Jürgen Grünwald

Am 11. Mai 2019 eröffnet die KTM Motohall in Mattighofen. Ars Electronica Solutions entwickelte dafür ein Innovation Lab, in dem Kinder und Jugendliche spielerisch den Umgang mit Design und Produktionsprozessen und die zugehörigen Werkzeuge kennenlernen, wie zum Beispiel unterschiedliche Gestaltungssoftware, Lasercutter, die Schneiden und Gravieren ermöglichen bis hin zu 3D-Druckern, die digitale Modelle als physische Objekte umsetzen.

Zweieinhalb Jahre, fünf Partner aus ganz Europa, eine umfassende Zielsetzung: Das ist Immersify, ein europaweites Forschungsprojekt rund um immersive Medien mit wesentlicher Beteiligung des Ars Electronica Futurelab.

„Wir wollen vor allem visuelle oder audiovisuelle Medieninhalte möglichst eindrucksvoll, realistisch anmutend und nachvollziehbar präsentieren.“

Roland Haring, technischer Leiter im Ars Electronica Futurelab

Juni 2019: Ein Klavier und viele Klänge

Im Juni geht es weiter mit Eröffnungen und Feierlichkeiten, aber zuvor müssen mit Hochdruck auch die oberen Stockwerke des neuen Ars Electronica Centers fertiggestellt werden und ein Konzertflügel auf spektakuläre Weise in den zweiten Stock gehoben werden.

Das Unsichtbare sichtbar machen, das Stillleben von Steinen, das sich in magische Fantasiewelten verwandelt, musizierende Maschinen aus verschiedenen Epochen, komponierende KI-Systeme und ein Kinderbuch über einen Überlebenskünstler – im Rahmen der zweiten großen Eröffnungsetappe präsentiert das neue Ars Electronica Center drei weitere faszinierende Ausstellungen.

Ein neues Kinderforschungslabor hält Einzug ins Center, im neuen Bereich für Wechselausstellungen zieht „Mirages & miracles“ von Adrien M und Claire B ein und die Ausstellung AIxMusic wird schließlich den Reigen der neuen Ausstellungen komplettieren.


Bösendorfer 290 Imperial CEUS, Credit: vog.photo

Die Ausstellung ‚Mirages & miracles‘ inszeniert Augmented Reality auf virtuose wie fantasievolle Weise und die Schau ‚AI x Music‘ zeugt davon, dass unsere Kreativität seit jeher vor allem auch in der Musik zum Ausdruck kommt –im Versuch, Musik mit Automaten künstlich zu erzeugen.“


Mirages & miracles / Adrien M & Claire B, Credit: vog.photo

Außerdem machen zahlreichen Schulklassen bereits das neue Center unsicher und auch die Family Days, bei denen das Spielen und Forschen im Vordergrund steht, sind ein Anziehungspunkt für kleine und große BesucherInnen.

Nicht nur in Linz ist viel los: Ars Electronica Solutions plante ein Event für die Firma ABB, das am 11. Juni 2019 in Vancouver, Kanada, stattfindet. Ziel des Events war es, die BesucherInnen unter anderem mit Hilfe moderner Medientechnologie und einer innovativen, intelligenten Gesamtkonzeption zu begeistern. Ars Electronica Solutions half mit, dieses Ziel in die Tat umzusetzen und konzipierte und realisierte Showelemente, die auf moderner Medientechnologie basieren.

Aber auch in Österreich präsentieren sich die KollegInnen der Ars Electronica Solutions: Walking Music ist eine interaktive, soziale Musikinstallation, die den Erste Campus in ein Instrument verwandelt. Jede Person, die sich über den Campus bewegt, löst eine Reihe musikalischer Klänge in Echtzeit aus. Ein Mensch allein lässt eine Melodie erklingen, viele Menschen zusammen eine Harmonie.

Juli 2019: Zum Mond und noch viel weiter

Es ist Juli, und somit Zeit uns trotz Eröffnungsfieber auch dem Ars Electronica Festival zu widmen, das im September stattfinden soll.


Eingang vorm Deep Space 8K, Credit: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Zunächst aber geht die Serie von Themenwochenenden im neu gestalteten Ars Electronica Center munter weiter: Erst dreht sich alles um die Künstliche Intelligenz, danach heißt es „Aufbruch in eine neue Welt – Digitale Geografie des 21. Jahrhunderts“, es wird „Die Optimierung unseres Körpers“ reflektiert und kurz vor Ende unserer Eröffnungsspecials widmen wir uns dem „Gehirn des Menschen“.


recoveriX: Stroke rehabilitation/ g.tec medical engineering (AT), Credit: vog.photo

Den würdigen Abschluss dieses Eröffnungsprogramms bildet dann der 21. Juli 2019. Das 50-Jahre-Jubiläum der Mondlandung ist der perfekte Anlass, um einer Sternstunde der Wissenschaft zu gedenken, die zum ersten globalen TV-Ereignis wurde und die Zukunftshoffnungen und -visionen einer ganzen Generation befeuerte.

Es ist… Halbzeit!

In all den Wochen seit der Eröffnung des neuen Ars Electronica Center haben zahlreiche Menschen die neuen Ausstellungen besucht und wir uns natürlich gespannt gefragt, wie es ihnen/euch gefallen hat? Hier ein kleiner Auszug aus Bewertungen auf Tripadvisor, Google und Facebook! Wir bedanken uns ganz herzlich!

Ein Besuch der Ausstellung ist immer wieder spannend und interessant!

Sollte man sich bei einem Besuch in Linz nicht entgehen lassen.

Ein MUSS für Wissensdurstige.

Recht anspruchsvoll.

One of the must see places on this planet.

Amazing contemporary place with so many “toys” I wish I were a kid again.

Sehr cool und immer wieder abwechslungsreich. Parkgebühr wird erstattet, einfach genial!

Interessante Ausstellung. Highlight war definitiv das Deep Space Kino in 8K. Für mich ein must see in Linz.

Great fun, informative, insightful and staff are attentive.

Einzigartig gut!

Don’t miss it, worth going.

Deep Space ist genial, Ausstellung unglaublich interessant.

The museum is absolutely fantastic, my favourite exhibit were the robot SEER, the „Miracles and Mirages“ pictures and the piano which composes its own music and plays itself. I am definitely going again as soon as possible! Keep up the good work!

Die Kinder sind genauso begeistert wie ich! 👍🏻😃

Großartige Cyber-Welt – ein Museum zu Gegenwart und Zukunft! Toll inszeniert, interaktiv aufbereitet.

Was für ein toller Ort‼️

Immer wieder neu und spannend. Vorsicht: man braucht echt lange hier! :-)

Super Museum – waren über 2,5 Stunden drin und haben noch gar nicht alles ausprobiert.

Wonderful exhibits and the staff is very helpful.

Die aktuelle Ausstellung zum Thema künstliche Intelligenz war spannend.


Wordcloud Ars Electronica, Credit: Ars Electronica / Katia Kreuzhuber

Und noch etwas möchten wir euch zeigen, bevor wir mit dem Ars Electronica Festival und somit der zweiten Jahreshälfte weitermachen: Unter dem Hashtag #arselectronica teilt ihr das ganze Jahr über auf Instagram eure „Ars Electronica-Momente“ mit euren FreundInnen, mit der Welt und mit uns! Nachstehend findet ihr eine Auswahl eurer Bilder. Wir freuen uns, wenn ihr uns auch in Zukunft an euren Besuchen bei uns teilhaben lässt!


Hashtag #arselectronica, Credit: Ars Electronica / Katia Kreuzhuber

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Es folgt demnächst: Teil 2 des Jahresrückblicks 2019!